Alternativname(n)
Bürg
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Bayern |
Bezirk: | Niederbayern |
Landkreis: | Deggendorf |
Ort: | 94562 Oberpöring |
Lage: | bei Maria Bürg, ca. 900 m westlich Kirche Oberpöring, auf dem südlichen Hochuferrand der Isar |
Geographische Lage: | 48.70058°, 12.812359° |
Google Maps OpenStreetMap OpenTopoMap Burgenatlas |
Beschreibung
Erste Phasen der Burg unklar, möglicherweise vorgeschichtlich. Gewaltige frühmittelalterliche Burganlage, die ihren imposanten Endausbaustand wohl in den Ungarnkriegen im 10. Jahrhundert erreichte, auf Vorgängeranlage unbekannten Alters zurückgehend. Nach Nordwesten und Nordosten durch den 23 m hohen Steilhang des Isar-Hochufers geschützt, nach Osten und Süden primär durch einen inneren (400m lang) und äußeren (ursprünglich 550m lang) Graben mit heute noch 9-15 m Tiefe und bis 50m Breite. #P#er Magnetprospektion konnten außerdem zwei heute komplett verfüllte kleinere Gräben nachgewiesen werden, die wohl aus einer früheren Phase der Burg herrührten, da sie von den später entstandenen Hauptgräben teils durchschnitten werden und teils später durch andere Objekte überlagert wurden. Die kleine Ministerialen-Kernburg des Hochmittelalters, in der heute die Wallfahrtskirche und das ehemalige Meßnerhaus stehen, wurde von der älteren inneren Burg durch einen noch schwach vorhandenen weiteren Wall und Graben abgetrennt. In der inneren und äußeren Vorburg konnten zahlreiche weitere kleinere Strukturen magnetometrisch nachgewiesen werden, die auf eine teilweise Besiedlung, sowie auf weitere kleinere Gräben, Palisaden und möglicherweise Gräber hinweisen. Auf der Südseite ist eine Erweiterung der äußeren Vorburg durch eine Verlängerung des äußeren Hauptgrabens offenbar nicht mehr vollendet worden - dieser Bereich wurde nach Süden offenbar behelfsmäßig durch eine Palisade geschützt. #Z#ugang ursprünglich wohl von Süden durch die Gräben, der heutige Zugang von Osten wurde erst im 20. Jh. durch örtliches Verfüllen der beiden Gräben für einen Straßendamm angelegt. Karten der Anlage ab 1827 belegen, daß die Verfüllung der heute nicht mehr vorhandenen Abschnitte der Hauptgräben zugunsten der Landwirtschaft überwiegend erst in der 2. Hälfte 20. Jh. erfolgte. Die magnetometrische Erkundung im Jahr 2010 klärte zwar die Gesamtstruktur der Anlage auf, eine nähere archäologische Erforschung, die auch eine genauere Datierung der Burgentwicklung erlauben würde, steht noch aus.
Erhalten: Wall- und Grabenreste
Erhalten: Wall- und Grabenreste
Maße
Gesamtanlage ca. 3 ha |
Hauptburg ca. 55 x 75 m |
Reliefansicht im BayernAtlas
Historie
10. Jh. | umfassender Ausbau mit den riesigen Hauptgräben während der Ungarnkriege |
---|---|
ca. 12./13. Jh. | kleine Ministerialen–Burg im innersten Bereich, durch Wall und Graben nach Osten von ursprünglicher übriger Wallburg abgegrenzt |
17./18. Jh. | Erweiterung der Wallfahrtskirche Maria Bürg |
20. Jh. | teilweise Verfüllung der Hauptgräben zugunsten der Landwirtschaft, neue Zufahrtstraße von Osten |
2010 | geomagnetische Prospektion der nicht bebauten Burgareale |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Boos, Andreas / Schmotz, Karl, Ludwig Husty und Karl Schmotz (Hrsg.) [2012]: Befestigungen des frühen und älteren Mittelaltersim ostbayerischen Donauraum, in: Vorträge des 30. Niederbayerischen Archäologentages, Rahden/Westf. 2012 |
Faßbinder, Jörg / Gorka, Tomasz / Linck, Roland / Deller, Thomas [2011]: Magnetometerprospektion auf der frühmittelalterlichen Burganlage Bürg bei Oberpöring, in: Das archäologische Jahr in Bayern 2010, S. 108ff, Stuttgart 2011 |
Habel, Heinrich / Himen (Bearb.), Helga, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.) [1985]: Denkmäler in Bayern - Ensembles, Baudenkmäler, Archäologische Geländedenkmäler: Band II Niederbayern, München 1985 |
Pätzold, Johannes, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Hrsg.) [1983]: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Niederbayerns, Kallmünz 1983 |