Alternativname(n)
Markgräfliches Schlösschen
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Bezirk: | Mittlerer Oberrhein |
Landkreis: | Rastatt |
Ort: | 76571 Gaggenau-Bad Rotenfels |
Adresse: | Badstraße 1 |
Lage: | nördlich des Thermalbades „Rotherma", am Nordende der Gemarkung von Gaggenau-Bad Rotenfels auf der linken Murgseite |
Geographische Lage: | 48.815851°, 8.298089° |
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Beschreibung
Langgestrecktes, zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach im römisch-klassizistischen Stil
Der als Schloss Rotenfels bekannte ehemalige markgräfliche Besitz setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen: zum einen ist da ein 1729 gegründetes markgräfliches Eisenwerk, das dann durch eine Tiegel- und Steingeschirrfabrik ersetzt wurde, aus der durch Umbau letztlich das heutige Landschloß Rotenfels entstand. In seiner unmittelbaren Nähe befindet sich ein 1753 geschaffener Felsenkeller, der 1804 mit einem gräflichen Lusthaus überbaut wurde (seine Reste sind heute als "Hexentanzplatz" bekannt), als es für ein Schloss noch keine Pläne gab. Und schließlich ist da der ehemalige ausgedehnte Schlosspark mit verschiedenen baulichen Relikten, der heute teils als Kurpark weitergeführt, teils aber auch verwildert und in Forst umgewandelt ist, sowie ehemals zu Rotenfels gehörende land- und forstwirtschaftliche Flächen. Innerhalb dieses Besitzes liegen auch der Große Schanzenberg und der Kleine Schanzenberg mit ihrer jeweiligen Wallburg des Hochmittelalters, die jedoch geschichtlich keinen direkten Zusammenhang mit dem Schloß haben (und heute verwaltungsmäßig trotz Nähe zum Schloß zur Nachbargemeinde Kuppenheim gehören).
Das heutige Schloss selbst entstand baulich weitgehend durch Umbau der vorhergehenden Tiegel- und Steingutfabrik, auf die der größere Teil seiner Bausubstanz sowohl im Hauptbau, als auch in den den Schlossplatz flankierenden beiden Wirtschaftsgebäuden (ehemalige Pferdeställe und Remisen) zurück geht. Als herrschaftliches Schloss wurde es letztlich nur knapp 100 Jahre genutzt, und in dieser Zeit meist auch nur gelegentlich, etwa als Sommer- oder Jagdsitz, sowie nach Entdeckung der Thermalquelle nach 1839 für ein paar Jahrzehnte auch als privater Badekurort der gräflichen Familie mit eigenem hierfür gebautem Badehaus (nicht mehr vorhanden).
Der als Schloss Rotenfels bekannte ehemalige markgräfliche Besitz setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen: zum einen ist da ein 1729 gegründetes markgräfliches Eisenwerk, das dann durch eine Tiegel- und Steingeschirrfabrik ersetzt wurde, aus der durch Umbau letztlich das heutige Landschloß Rotenfels entstand. In seiner unmittelbaren Nähe befindet sich ein 1753 geschaffener Felsenkeller, der 1804 mit einem gräflichen Lusthaus überbaut wurde (seine Reste sind heute als "Hexentanzplatz" bekannt), als es für ein Schloss noch keine Pläne gab. Und schließlich ist da der ehemalige ausgedehnte Schlosspark mit verschiedenen baulichen Relikten, der heute teils als Kurpark weitergeführt, teils aber auch verwildert und in Forst umgewandelt ist, sowie ehemals zu Rotenfels gehörende land- und forstwirtschaftliche Flächen. Innerhalb dieses Besitzes liegen auch der Große Schanzenberg und der Kleine Schanzenberg mit ihrer jeweiligen Wallburg des Hochmittelalters, die jedoch geschichtlich keinen direkten Zusammenhang mit dem Schloß haben (und heute verwaltungsmäßig trotz Nähe zum Schloß zur Nachbargemeinde Kuppenheim gehören).
Das heutige Schloss selbst entstand baulich weitgehend durch Umbau der vorhergehenden Tiegel- und Steingutfabrik, auf die der größere Teil seiner Bausubstanz sowohl im Hauptbau, als auch in den den Schlossplatz flankierenden beiden Wirtschaftsgebäuden (ehemalige Pferdeställe und Remisen) zurück geht. Als herrschaftliches Schloss wurde es letztlich nur knapp 100 Jahre genutzt, und in dieser Zeit meist auch nur gelegentlich, etwa als Sommer- oder Jagdsitz, sowie nach Entdeckung der Thermalquelle nach 1839 für ein paar Jahrzehnte auch als privater Badekurort der gräflichen Familie mit eigenem hierfür gebautem Badehaus (nicht mehr vorhanden).
Park
Parkanlage hinter dem Schloss mit hölzernem Schießturm in Form eines Wachturmes, Kurpark Gaggenau (Teile des ehemals noch größeren Schloßparks mit verstreuten seltenen Baumarten) |
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Markgraf Wilhelm von Baden-Hochberg | als Erbauer |
---|---|
Luise Karoline Reichsgräfin von Hochberg erhält den Rotenfelser Besitz als Geschenk ihres Mannes, dem Markgrafen von Baden | 1790 |
Wilhelm von Baden erhält den abgewirtschafteten Rotenfelser Besitz von seiner verschuldeten Mutter übertragen | 1816 |
Sophie Fürstin zu Lippe erbt Schloss Rotenfels nach dem Tod ihres Vaters Wilhelm | 1859 |
Feodora zu Leiningen | 1904 als Erbe |
Aufteilung bei Verkauf nach Tod von Feodora–das Schloss geht an einen Privatkäufer, Park und Elisabethenquelle samt Trinkhalle an Gemeinde Rotenfels, Ländereien ans Land Baden | 1936 |
Dr. Otto von Blanquet | 1943 Kauf |
Stadt Gaggenau | 1979 Kauf |
Historie
1818–1827 | durch Friedrich Weinbrenner errichtet |
---|---|
1729 | Errichtung eines Eisenhüttenwerks durch Markgraf Georg von Baden mit wechselnden Pächtern |
1753 | neuer Pächter Franz Anton Dürr, der daneben auch den Felsenkeller des späteren Römischen Hauses anlegen ließ |
1789 | Aufkauf der unrentabel gewordenen Hüttenwerksanlagen durch den Markgrafen |
1790 | an seine zweite Frau Luise Karoline Reichsgräfin von Hochberg geschenkt |
1801 | Abriss der ungenutzten Hüttenwerksanlagen und danach Bau der Reichsgräflich Hochbergischen Tiegel- und Steingeschirrfabrique. |
1804 | lässt die Gräfin auf den Dürr´schen Felskeller den oberbadischen Baudirektor Friedrich Weinbrenner ein Lusthaus in klassizistischem Stil bauen |
1818–1827 | Umbau der Steinzeugfabrik durch Friedrich Weinbrenner zum markgräflichen Landschloss ("Schlösschen") |
1839 | zufällige Entdeckung einer Thermalquelle, als beim Schloss eigentlich nach Steinkohle gebohrt wurde |
1860–1891 | Nutzung des Römischen Hauses auch als Evangelische Kirche |
1869 | Umgestaltung des Südportikus des Haupthauses |
1899 | Abbruch des Obergeschosses des Römischen Hauses, erhalten bleibt der untere Teil (als "Hexentanzplatz" bezeichnet) mit dem weiterhin darunter liegenden Felsenkeller |
1936 | Verkauf des Schlosses und der Ländereien sowie zugehörigen Anlagen an verschiedene Käufer |
1979 | Erwerb des Schlosses durch die Stadt Gaggenau |
1991 | Sanierung für Nutzung als Landesakademie für Schulkunst, Schul- und Amateurtheater, Ergänzung mit modernem Unterkunftsgebäude außerhalb der Schloßanlage |
seit 2019 | Außenstelle des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Miller, Dr. Max / Taddey, Gerhard (Hrsg.): Baden-Württemberg. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 6, 2. Aufl., Stuttgart 1980 |
Moser, Hans-Jürgen / Kretz, Wendelin / Kiefer, Norbert, Verein für Kultur- und Heimatgeschichte Bad Rotenfels e.V. (Hrsg.): Schloss Rotenfels - "Von der Schmelz zur Landesakademie", (o.O.) 1996 |
Schneider, Hugo (Hrsg.): Burgen und Schlösser in Mittelbaden, (o.O.) 1984 |
Zimdars, Dagmar (Bearb.): Baden-Württemberg I: Die Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 1993 |