Letztes Update: 09. März 2024 - Kleine mittelalterliche Burg auf dem Borberg bei Kalefeld-Dögerode
Das Dorf "Dögerode" wird in der "Grubenhagenschen Geschichte" des Pastors Max als befestigter Ort beschrieben (Verlag Schmorl und Seefeld, 1862). Im Ort läßt der Staßenname "Im Wall" auf eine Ortsbefestigung schließen. Das Dorf hieß 1418 noch Dügherode, (und könnte möglicherweise auch mit der kleinen Grafschaft Düderode in Verbindung stehen). Südöstlich des Dorfes lag der heute durch ein Denkmal gekennzeichnete alte Landthingplatz der Grafschaft Westerhof (und Harzhorn?). Dammreste am südlichen Dorfrand könnten auf ehemalige Teiche hinweisen. Reste einer Dorfumwallung sind nicht mehr zu erkennen. Auf dem Straßenschild eines Weges vom nördlichen Dorfrand bergauf zum Ehrenmal am Waldrand des Kahlbergs wurde fälschlicher Weise der Flurname Borberg mit dem Buchstaben "h" ergänzt. Dadurch ist der Hinweis auf den Borberg (Burgberg) verfälscht worden.
Nordwestlich von Dögerode hatte Ende der 60-er Jahre das Seminar für Urgeschichte der Universität Göttingen Ausgrabungen auf mittelalterlichen Eisenerzverhüttungsplätzen auf Feldern am Hang des Kalbergs durchgeführt, ohne die umliegenden Flurnamen zu beachten. Das Eisenerz stammte von einem etwa 20 Meter breiten und über einen Kilometer langen Ausbiss auf dem Brulecksberg parallel zur Autobahn A7.
Oberhalb der Erzverhüttungsplätze zieht eine Schlucht mit einem Rinnsal in das Kahlbergmassiv und verbreitert sich im Wald nach Ost und West. Auf dem östlichen Sporn, dem "Borberg", liegen die stark verschliffenen Reste einer kleinen runden Kernburg mit ehemals doppeltem Ringgraben. Über die Gräben hinweg hatte die Anlage einen Durchmesser von knapp 50 Metern. Der untere südliche Teil der runden Kernburg wurde laut Überlieferung um 1890 zwecks Gewinnung von Baumaterial für die Dögeroder Kirche zerstört. In den späten Wintermonaten konnte man in den Jahren des letzten Jahrhunderts im Wald die Befestigungsanlage mit den zwei Ringgräben gut erkennen. Lage und Ausdehnung der Dögeroder-Borberg-Burg ist mit der besser erhaltenen Burg Sehlenstein bei Hardegsen-Trögen auf der Ludwigshöhe zu vergleichen. Hier auf dem Borberg zeichnen sich im Wald östlich und südlich der Kernburg geradlinige Terrassenzüge ab, die auf eine größere fast rechteckige Vorburg schließen lassen. (Eine ähnliche kleine Burg befand sich nordöstlich der Burgruine Bilstein im Berkatal bei Bad Soden-Allendorf).
Schon im Jahre 2002 bin ich mit dem damaligen kommisarischen Niedersächsischen Landesarchäologen und Querschnittsbeauftragten für Burgenfragen, Dr. Hans-Wilhelm Heine, auf dem Kahlberg bei Kalefeld-Dögerode und auf dem Borgbergsporn herum gelaufen. Die Burg sollte ab 2002 in der Niedersächsischen Funddatei gelistet sein.
Die beiden Fotoreihen zeigen die Kernburg mit Blickrichtung nach Süden, und die Vorburg mit Blickrichtung nach Westen.
Burgsalach, Bayern, WUG, Kl. und Gr. Römerkastell südöstl. d. Burgus, 2019, BliRi Nord
Burgsalach, Bayern, WUG, Kl. und Gr. Römerkastell südöstl. d. Burgus, April 2019, BliRi Nord, Schrägansicht.jpg
Ein verräterisches Oval war schon auf der Google-Earth-Aufnahme von 2005 zu erahnen, die Aufnahme von 2017 verstärkte den Verdacht, aber erst die Aufnahme von August 2020 brachte deutliche Spuren aus der Vergangenheit ans Tageslicht.
Das Flüsschen Nette entspringt am Westharzrand in einer Springquelle nahe Seesen-Herrhausen, fließt Richtung Westen, biegt vor Engelade nach Norden um. Ehemals befanden sich an der Nette etliche Burganlagen neben der Pfalz Königsdahlum. Bei fast jedem Dorf oder Flecken mit einer Taufkirche und der Stadt Bockenem lag eine kleine Burg. Zusätzlich erhoben sich auf den Bergen im Nahbereich noch die Eulenburg, der Wohlenstein, die Königspfalz Dahlum und der Wohlenberg.
Einige Kilometer bevor die Nette der Innerste bei Derneburg zuströmt zwischen dem Gut Henneckenrode und der Ortschaft Sottrum (mit dem Freizeitpark) befand sich im Mittelalter eine Wasserburg westlich des jetzigen Flusslaufs bei ungefähr 101 bis 102 M über NN. Nördlich der ehemaligen Burg liegt die Herrenmühle.
Auf der Google-Earth-Luftaufnahme von August 2020 fallen die Bodenstrukturen einer Wasserburg ins Auge Das etwa 90 Meter West-Ost gestreckte Oval weist eine Breite von knapp 50 Meter auf. Zusätzlich sind der Baugraben einer Ringmauer und die Gräben ehemaliger Gebäudegrundmauern gut zu sehen. Um die Burg verlief ein 15 bis 20 Meter breiter von der Nette gespeister Wassergraben. Außen herum befand sich ein ringförmiger Vorwall. Im Westen könnte eine kleine Vorburg als spätere Zutat gelegen haben. Im Westbereich der Kernburg und der Vorburg gegenüber könnten mögliche Baugräben eines fast quadratischen Gebäudes mit einer Seitenlänge von 10 Metern auf einen an die Ringmauer gelehnten Bergfried schließen. Helle Linien im Innenbereich parallel zu den Baugräben des möglichen Turms lassen Schuttflächen von Baumaterial erahnen. Weitere Gebäude lehnten sich vermutlich an die Ringmauer an.
Im Osten befindet sich laut dem Heimatpfleger Detlef Arnhelm auf dem Gehenberg ein kleiner Ringwall.
Urkundliche Daten über die Burg sind bislang nicht bekannt. Die Ehre den vor einigen Jahren publik gemachten Flurnamen Wohldenbruch mit der Burgstelle in Verbindung gebracht zu haben, gebührt dem Heimatpfleger Detlef Arnhelm aus Holle-Sottrum. Der Flurname "Wohldenbruch" lässt eine Deutung zu, nach der die Grafen von "Wohldenberg" als Erbauer in Frage kommen. Möglicherweise ist Wohldenbruch eine Verballhornung von Wohldenburg.
Sottrum, HI, Burgstelle sw der Herrenmühle, ma Wasserburg, August 2020, Blickrichtung West
Das Schloss "Friedenswunsch" aus Merian`s Topographia Germaniae, "Braunschweig -Lüneburg" 1654, Seite 84, mit Blickrichtung nach Osten.
Das Dorf Ildehausen nebst Schule und Kirche wurde im "Dreißigjährigem Krieg" von den Keyserlichen 1626 in Schutt und Asche gelegt. Danach hat der Fürstlich Braunweigisch-Lüneburgische Berghauptmann Daniel von Campen 1646 außerhalb des Dorfes das neue Schloß aufgebaut. Auf einem massivem Sockel- und Kellergeschoss wurden zwei- bis dreigeschossige Fachwerkgebäude als Vierseithof aufgesetzt. Um das Schloss verlief ein breiter Wassergraben, der von der von Süden kommenden Ilde gespeist wurde. Die Überschrift des Merianstiches "Ildehausen Itzo Friedenswunsch" und der Flurname "Im Twenger" könnten bedeuten, dass ursprünglich vor dem Krieg an anderer Stelle ein Vorgängerbau gelegen haben könnte, oder eine im Norden vorgelagerte Schanze. Etwa 300 Meter nördlich des Schlosses ist auf dem unteren handgezeichneten Kartenausschnitt die südliche Hälfte einer rechteckigen Fläche mit einem umlaufenden Graben sichtbar. Auf älteren Google-Earth-Aufnahmen war die Fläche damals noch als unbebaute Wiese sichtbar. Einige Jahrzehnte vorher (1970) hatte ich dort mittelalterliche Scherben gefunden. Auf Luftaufnahmen wird die Fläche von einem über 10 Meter breiten dunklen Rand gesäumt. Dieser dunkle Rand mit umgebogenen Ecken entpuppte sich mit schärferer Einstellung und in Schwarz-Weiß als ehemaliger Graben. In der Fläche selber lag ein helleres im Norden etwas eingeschürtes Oval mit schmalem dunklen Rand, der auf den Baugraben einer ehemaligen Ringmauer einer möglichen mittelalterlichen Wasserburg oder einer gut gesicherten Schanze hindeutete. Diese bearbeiteten Luftaufnahmen mit einem Fundbericht erreichten das NLD und das Stadtbauamt Seesen am 17.August 2010. Es wurden weder Untersuchungen mit Bodenradar oder Grabenschnitte gemacht. Kreis- und Bezirksarchäologe hatten im Vorfeld die Fläche zwecks Bebauung frei gegeben.
Ziffer 5: Neuere Karte mit der Lage des Schlosses "Friedenswunsch" (gelbes Quadrat) mit dem angeblich ehemaligem Teich. Rechts im Kreis lag der Dorfkern mit der Kirche St.Johannes. Signatur Nr.7 könnte eine darstellen.
Ausschnitt aus einer handkolorierten Karte mit dem Schloß als Vierseithof oben links, dahinter eine dunkle Fläche als mögliches Gartengelände, oben in der Mitte als helle breite Fläche der "Anger", dahinter ein Acker oder Teich, und oben rechts zur Hälfte sichtbar der "Twenger" als (ehem. Burg-)Teich. Der Bauamtsleiter Herr Nickel sandte mir die neuere Karte mit dem zusätzlich eingezeichneten Teich. Demnach hat auf der Fläche im Twenger ein großer Teich gelegen.. Ein Schelm ist der - wer etwas Böses denkt. Aber normalerweise wird die Umhegung mit Wall, Hecke oder Mauer einer gesicherten Fläche als "Zwinger" bezeichnet, wie der bei Burgen mit einer niedrigen Mauer umgebende Laufgang bzw. die äußere Schutzzone vor der Ringmauer.
Die etwa 15 Jahre alte Luftaufnahme zeigt den noch nicht nach Norden erweiterten Standplatz des Tiefbauunternehmens. In der nördlich anschließenden begrünten Fläche ist deutlich der umlaufende Graben zu erkennen mit einem inneren hellen Ring, und dunkel schattierter Innenfläche. Im Twenger hätte das NLD möglicherweise die Überreste einer mittelalterlichen Wasserburg ausgraben lassen können.
Blickrichtung Süden: Im Vordergrund der Twenger
Das Ergebnis von zwei Begehungen in den Jahren 1982 und 1986 rund um die Burg Hunnesrück wurde 1986 in einer DGK 1:5000 festgehalten, und 1986 dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege zugesandt.. Die Höhenburg Hunnesrück bei Dassel-Mackensen wurde im 13.Jahrhundert von den Grafen von Dassel als Nachfolge der "Hangburg am Dasseler Burgberg" auf einem Südsporn des "Hatop" erbaut. Der Sporn fällt nach drei Seiten steil ab. Am Spüligbach im Südwesten lagen mehrere Mühlen und/oder Hammerschmieden. Nordöstlich der Burg wurde vermutlich das Trinkwasser aus einer Quelle entnommen. Nach Aussterben der Grafen von Dassel fiel die Burg an das Stift Hildesheim. In der Hildesheimer Stiftsfehde wurde sie von den welfischen Herzögen Erich von Calenberg und Heinrich dem Jüngeren von Wolfenbüttel belagert und durch Kanonenbeschuss zerstört. Bei der fast eintägigen Begehung des Umfeldes konnten der Verfasser zwei vorher unbeachtete Vorburgen oder Burgsiedlungsbereiche und fünf Schanzen um die Ruine feststellen. Der flachere Südostbereich um die Gipfelplatte der Burganlage wurde durch zwei von niedrigen Wällen oder Mauern getrennten Gärten oder bäuerlich genutzte Vorburgbereiche geschützt. Der Burgsporn wurde von zwei Schanzen im Norden und Süden zusätzlich geschützt. Beide Schanzen können möglicherweise von den Verteidigern erbaut worden sein. Die Nordschanze besteht aus einer 30 m langen und knapp 10 m breiten Innenfläche, die zum Kamm hin auf beiden Seiten und zum flacher abfallenden Osthang durch einen sechs bis 7 m breiten Graben mit niedrigem Vorwall abgesichert waren. Zum südwestlichen Steilhang bestand kein Graben. Die Schanze am Südende des Burgsporns ist etwa doppelt so breit, und wurde ebenfalls im Norden, Osten und Süden durch einen Graben besonders geschützt. Auch hier entbehrte der steile Westhang einen Graben. Der Burgsporn wird im Nordosten durch den Hopfengrund vom Massiv des hören Hatop-Berges getrennt. Der Hopfengrund steigt von Osten nach Westen bis zu einem schmalen Grad auf gleicher Höhe wie die Burg an. Nordöstlich der Burg am Waldrand im Hopfengrund entspringt eine Trinkwasserquelle die den Eselsteich füllt. Eine weitere Quelle mit wenig Schüttung befindet sich unterhalb der Südostschanze.
Knapp 200 m nördlich vom Eselsteich entfernt lag eine weitere etwa 20 m zu 20 m große Schanze (Nordost-Schanze) mit ursprünglich umlaufenden Graben als mögliche Verteidigungsanlage der Burg und zum Schutz der Burgquelle. Leider wurden durch den Ostbereich eine Nord-Süd verlaufende Forststraße gebaut. Auch der westliche Grabenbereich wird von einer Forststraße durchgezogen. Diese Schanze wurde weiter nördlich durch einen etwa 100 m langen von Ost nach West bergauf ziehenden Graben gegen das nördliche Vorfeld absichert. Ungefähr 40 m westlich der Nordostschanze und etwas höher gelegen könnte eine Fläche einen Hauspodest andeuten. In gleicher Entfernung noch weiter nach Westen befindet sich ein 30 m langer isohypsenparallel hinziehender Graben. Dieser liegt in 350 m Entfernung genau nördlich der Burg. An dieser Stelle könnte durch Baumstämme und Blockwerk gesichert eine Geschützstellung zum Zwecke der Belagerung gegen die Burg gelegen haben. br /> Auf dem zum Hatop ansteigenden Sporn, etwa 250 m der Nordschanze (Verteidigungsschanze) entfernt, riegelt ein kurzer verschliffener Wall den Sporn ab. Bei meiner Begehung lagen auf dem weiter ansteigenden Hatop-Berg umgestürzte oder gefällte Bäume. Aber auf einer vorhergehenden Wanderung hatte ich möglicherweise dort weitere eingeebnete Wallreste als mögliche Belagerungsschanzen gesehen. Ein östlich der Burg in Tallage gegen die Burg gerichteter niedriger Achtelkreis-Wall ist nur schwer als Gegenwerk einzuordnen. Am Ost- und Westhang befinden sich kleinere Hauspodeste die auf eine landwirtschaftliche Nutzung schließen lassen.
Das Große Rechteck mit den Ausmaßen von Nord nach Süd von 600 m Länge zu Ost-West 400 m zeigt im Nordwesten einen Annex von 200 m zu 200 m. In der Nordostecke der Spielkarten-ähnlichen Fläche mit den abgerundeten Ecken befindet sich ein Rechteck, welches durch seine dunkle Baugrabenumrandung und den kleineren kürzeren parallel verlaufenden (Bau)-Gräben möglicherweise ein kleineres Kastell andeutet.
Folgender Luftbildausschnitt zeigt rechteckige dunkle Grundrisse in der Fläche. Blickrichtung Nord.
Südlich und östlich des 24 Hektar-Rechtecks befinden sich weitere helle fast geradlinig parallel verlaufende Bodenstrukturen die ein weitaus größeres West-Ost ausgerichtetes Rechteck vorgaukeln, dessen Nordwestbereich von dem oben beschriebenen Rechteck eingenommen wird. Dieser gesamte Flächenbereich trägt die Flurnamen "Vorderes-, Mittleres- und Hinteres- Alte-Feld". Würde es sich wirklich um ein eventuelles Römerlager handeln, könnte es mit dem ziemlich großen Heer des Maximus Thrax aus dem 3. Jahrhundert in Verbindung gebracht werden. Genauso gut besteht der Verdacht des Trugschlusses von zufälliger Weise in Reihe liegenden Überresten der Ränder von Kiesbänken des Urstromtales von Rhume und Oder. Römische Lager in der Nähe von Flüssen passten sich in der Linienführung der Wälle denen des Ufers an (Xanten und Anreppen). Auf der Schwarzweiß-Aufnahme am N-O-Punkt (Hafen-Wü) fand der Verfasser am Ufer der Oder ein großes zerbrochenes Ruderblatt aus Holz (und dicke schwammige Holzreste) in einer knapp unter dem Grundwasserspiegel liegenden Kiesbank, das aber leider niemand von der Uni Göttingen oder dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege untersuchen wollte. Ab 2008 war der Schlachtort am Harzhorn wichtiger. Die Schlacht zog sich dort vermutlich über mehrere Kilometer und Hektaren hin. Nur am Harzhorn und am Kahlberg gibt es Waldbereiche ehemaliger Dreischflächen mit geringmächtigem Mutterboden an denen man noch Schatzfunde machen konnte. Die anderen umliegenden Ackerflächen wurden durch die Jahrhunderte lange Landwirtschaft von Metallfunden befreit. Und genauso wird es hier im Alten Felde sein. Schätze sind hier in geringer Tiefe kaum zu erwarten. Erdradar oder Luftaufnahmen in Falschfarbentechnik könnten hier Hinweise auf mögliche Bebauungsspuren liefern. Falls es sich wirklich um ein römisches Heer- oder Standlager handelte, wird es in späteren Jahrhunderten weiter genutzt worden sein.
Die untere Aufnahme zeigt die interessante Fläche mit Blickrichtung nach Osten:
Mögliches Römerlager mit Vicus, "Altes Feld" bei Lindau, Blickrichtung NNO
(Gesamtbefestigungen zus. Über 100 Hektar) Höhe üNN: 340 m - 350 m Gesamtanlage 400 m – 477,5 m, nördl. Ringwall 450 m-468 m, Abschnittswall 470 m.
1. Lage, Name Das Nordhessische Bergland ist durch einzelne Berge und kleine Höhenzüge mit tiefen Tälern untergliedert. Die Werra tangiert das Eschweger Becken. Dieses öffnet sich nach Süden bis in das Tal der„Wehre“. Der Verwaltungsmittelpunkt Reichensachsen der Samtgemeinde Wehretal liegt ebenfalls in einem breiten Talkessel, der nach Osten, Süden und Westen von Bergen bis zu 470 Metern Höhe umrahmt wird. Nordöstlich des Reichensächser Ortsteils Langenhain erhebt sich der „Hundsrück“ als Teil des sich nach Nordosten erstreckenden Schlierbachwaldes. Den langgestreckten Westsporn des von Osten nach Nordwesten ansteigenden Hundsrück bildet der „Lotzenkopf“. Ab den topographischen Pkt. 477,5 m senkt sich kaum merklich der immer schmaler werdende Höhenrücken bis auf 466 m. Der „Lotzenkopf“ fällt nach Südwesten und Nordwesten steil ab, nach Osten bildet er im oberen Bereich eine flachere Abdachung, um dann ebenfalls mit steilen Hängen ins Schlierbachtal abzufallen.
2. Beschreibung des Objekts (Typus, Maße, Zustand) Der Ringwall auf dem Nordwestsporn des Lotzenkopf: Ein Großteil der Befestigungsanlage erstreckt über den gesamten Westteil des „Hundsrück“. Die Flurbezeichnung „Hundsrück“ ist eine Verballhornung von „Hünen-Rücken“, und dieses ist vermutlich die Kurzform von "Hünen-Rücken". Der westliche Lotzenkopf trägt einen geschlossenen verschliffenen Ringwall, an den sich nach Südosten weitere Vorbefestigungen angliedern. Die heutigen Steinstreuungen sind vermutlich Überbleibsel von ehemaligen Trockenmauern. Das meiste des guten Steinmaterials wurde weggeschleppt und die größeren nutzbaren Steine sind vermutlich Jahrhunderte lang wieder verwendet worden. Nur die kleineren und die unhandlicheren großen Steine sind übrig geblieben.
Der Ringwall hat Seitenlängen von ungefähr 200 zu 200 Metern. Nord- und Ostseite sind stark zerstört. Die Westseite ist durch eine Schneise und einen Holzabfuhrweg stark in Mitleidenschaft genommen worden. Auf ihm verläuft die Grenze zwischen dem Reichensächser und dem Eschweger Forstrevier. Nur die Südseite des Ringwalles ist aufgrund der bis zu 5 m breiten und knapp 1 m hohen Steinstreuung gut zu erkennen. Bei langsam nach Osten stärker werdendem Gefälle biegt der Wall nach etwa 200 Metern im Bogen nach Norden um. Hier ist er nur im Winter einigermaßen zu verfolgen. Der Wall verläuft fast geradlinig oberhalb einer höhengleichen Geländestufe die durch größere Steinhaufen unterbrochen wird. Nach Südosten gliedert sich an den Ringwall noch eine Vorburg an. Die etwa 300 m langgestreckte Vorburg wird durch einen zum Teil erhaltenen Querwall mit Vorgraben gegen den leicht ansteigenden Hundsrück abgesichert. Der Querwall ist nur westlich des Kammweges erhalten. Östlich des Weges ist die Breite der Vorburg nur schwer zu erkennen. Es sind nur einige in Reihe liegende große Steinhaufen als möglicher Mauerverlauf zu deuten. Weitere große Steinhaufen sind südöstlich der Vorburg im Zuge alter Hangböschungen oder Hangterrassen zu erkennen.
Die Gesamtlänge der Wallanlage beträgt von der Nordwestspitze bis zum sichtbaren kurzen Querwall etwa 500 m. Die Breite wird bei etwa 200 m liegen. Der Ringwall und die Vorburgen sind nur anhand der Steinstreuungen der ehemaligen stark verschliffenen Trockenmauern zu erkennen. Gut zu erkennen ist nur ein kurzer etwa 20 m quer über den Kamm verlaufender Wallrest mit Vorgraben. Der Höhenunterschied zwischen Graben und Wall beträgt noch etwa 2 m. Nordwestlich des Querwalles ist der Westschenkel des Vorburgwalles noch bis ungefähr in knapp 1,5 m Höhe erhalten. Die Westseite des verschliffenen Ringwalles verläuft von der Nordwest-Spitze (Ruhebänke und Informationstafel zu den Wanderwegen) des Lotzenkopfes auf dem Kamm. Nach etwa 200 m biegt ein verschliffener Steinwall nach Osten um. Im Winkel von West- und Südwall zeigt ein breit gestreuter Steinhaufen möglicherweise ein ehemals vorhandenes Gebäude an. Ähnliche große mit Steinen übersäte Podeste und größere Steinhaufen im Südosthang deuten auf mögliche Standorte von weiteren Gebäuden hin. Ähnlich große Steinhaufen sind noch im südöstlichen Umfeld bis in eineinhalb Kilometer Entfernung wahrzunehmen., genauso wie breite verschieden Ackerterrassen. Trinkwasserzugänge befinden sich nördlich und östlich des Hundsrück. Ehemalige Quellen befanden sich auch westlich des Lotzenkopfes.
3. Entdeckung, Untersuchung, Ergebnisse
Die Flurbezeichnung „Hundsrück“ war Ausgangspunkt der Untersuchung des Geländes.
4. Datierung/Interpretation
Vorgeschichtliche Wallanlage mit Höhensiedlung.
5. Historische Bezüge
Der Schlierbachwald war ein geschlossener Gerichts- und Verwaltungsbereich im Mittelalter der nicht der Stadt Eschwege unterstand. (Information von Dr. Gerhardt Streich, Uni GÖ, Inst. f. Hist. Landesforschung).
Auf der Preußischen Landesaufnahme liegt westlich von Heldra jenseits der Werra und südlich der Ortschaft Großburschla in der thüringischen Forst die Flurbezeichnung "Pfalzburg". Die trapezförmige Pfalzburg wurde auf den Sporn eines nach Norden strebenden Ausläufer des Heldrasteins gebaut. Die Nordostseite fällt steil zur Werra ab, die Westseite wird durch eine steilwandige breite Schlucht begrenzt, die Nordseite senkt sich zur Werra hinab, nur nach Süden ist die Anlage durch den ansteigenden Berg gefährdet gewesen. Die Burg besteht aus einer nördlichen trapezförmigen Kernburg und einer höher gelegenen weit nach Süden ausgreifenden Vorburg mit einer Gesamtfläche von ungefähr 5 bis 6 Hektar Größe.
Die etwa 1,2 Hektar große "Untere (früh)-mittelalterliche Kernburg" hatte Ausmaße mit gleichlangem West- und Ostschenkel von rund 150 Metern und dem Südwall von 120 Meter Länge, die Nordseite mag 40 Meter breit gewesen sein. Die untere Anlage erstreckt sich von Norden nach Süden ungefähr in der Höhenlage von 220 bis 240 m üNN. Der Vorwall zieht im Westen von 210 bis auf 300 m hoch, im Osten ist er im unteren Bereich so stark zerstört, dass der Verlauf nicht mehr nachvollziehbar ist. Die dreieckig-trapezförmige Pfalzburg wird im Süden durch einen noch etwa 3 bis 4 Meter tiefen und bis zu 10 Meter breiten Graben mit einem über 2 Meter hohen innen liegendem Wall gegen das nach Süden aufwärts strebende Gelände abgesichert. Im Wall stecken Reste einer Mauer, die auf der Westseite bis zu einer Störung im Norden gut zu verfolgen ist. Im Innenbereich vor der Westmauer und der Südwestecke befindet sich sich ein abgestuftes schmales langes Plateau, dessen Bodenstrukturen auf ehemalige Bauten schließen lassen. Das Innengelände fällt nach Norden nur mäßig ab. Desgleichen senkt sich die Fläche gering nach Osten. Im Norden könnte ein kleiner Steinbruch einen möglichen Kern zerstört haben. Die Pfalzburg wurde durch eine umlaufende Ringmauer gesichert. Im Süden verlief sie vermutlich unter dem heute noch erhaltenen Wall. Der westliche Teil des Südwalles ist bis auf eine Lücke auf 80 Meter Länge erhalten. Auf der Innenseite könnte ein Geländebuckel links neben der Walllücke auf der höchsten Stelle den Standort eines Turmes andeuten. Der Ostteil der Burg oberhalb des Steilhangs zur Werra ist auf etwa 25 bis 40 Meter Breite durch die ehemaligen DDR-Grenzanlagen zerstört worden. Auf der Westseite unterhalb eines heutigen Fahrweges verlief parallel zur Westmauer ein Hohlweg oder Graben. Der nach Süden mäßig bis steiler ansteigende Riedel geht nach etwa 200 Metern Entfernung vom breiten Südgraben in ein Plateau über. Nach weiteren 70 bis 80 Metern zog quer über den Riedel von der westlichen Schlucht über den Bergrücken bis zur Werra im Osten ein weiterer Wallgrabenzug. Diese Vorbefestigungslinie fällt allerdings erheblich schwächer aus als bei der unteren Kernburg. Dieser Graben verläuft in West-Südost-Richtung von der Einmündung einer weiteren von Westen dazustrebenden kleineren Schlucht im Westhang des Pfalzburg-Riedels bergauf. Er schwenkt auf dem Plateau genau in Ostrichtung um, verläuft 40 Meter fast geradeaus und endet mit einem 20 Meter langem Bogen in Nordostrichtung im Osthang. Auf Luftaufnahmen ist aber eine bis zur Werra hinabsteigende Geländestörung zu erkennen. Auf der West-, Nord- und Ost-Kante des Plateaus sind geringe Reste einer Doppelböschung zu erahnen, wobei die Ostseite am besten erhalten ist. Dieser Vorwall könnte aus einem älteren Ringwall entstanden sein, oder eine spätere Zutat gewesen sein.
Südlich der Pfalzburg am oberen Beginn der westlichen Schlucht rund 650 Meter von der Nordwestecke der Burg entfernt liegt jenseits der L 2109 ein kleiner Teich mit einer dauernd fließenden Quelle. Der westlich der Pfalzburg verlaufende Forstweg könnte aufgrund minimalem Gefälles nach Norden aus einer Trasse eines Wassergrabens entstanden sein. Von der Quelle am jetzigen Grillplatz bis zur Nordspitze der Pfalzburg beträgt der Höhenunterschied nur wenige Meter. Der kleine Bach in der Schlucht bekam weitere Zuläufe. Reste von kleinen Dämmen in der Schlucht deuten auf eine Reihe von ehemaligen Stauteichen hin.
Falls die Pfalzburg mit einer ehemaligen Pfalz identisch wäre, bekommt die weitere Erkundung der Umgebung mit Hilfe bearbeiteter Luftaufnahmen eine zusätzlich Bedeutung. Ein möglicher Standort einer weiteren Befestigungsanlage könnte dann aus einem anderen Zeitfenster stammen. Wäre allerdings die Pfalzburg eine Burg zur Beaufsichtigung einer Pfalz gewesen, müßten beide Objekte im Zusammenhang gesehen werden.
Nur 400 Meter östlich von der Vorburg entfernt in der linksseitigen Werra-Aue auf hessischem Gebiet zeigt die Google-Earth-Luftaufnahme von September 2001 Bodenstrukturen eines West-Ost gestreckten Polygons mit umlaufenden Graben. Das könnte auf einen alten Werralauf schließen lassen, aber auch eine andere Deutung zulassen. Bodenstrukturen eines unregelmäßigem Trapezes mit angesetzter Rundung und kleineren Flächenaufteilung mit Gebäude ähnlichen Grundrissen könnte auf eine ehemalige befestigte Pfalz hindeuten. Die Pfalz Ingelheim lag ebenfalls bedenklich nahe am Flußbett des Rheins. Das Gelände der Wiese ist heute von mehreren Flutrinnen durchzogen. Möglicherweise gaukeln die Bodenverfärbungen von über- oder nebeneinander liegenden verschieden zeitlichen Strukturen dem Betrachter mögliche Gebäudegrundrisse vor.
Unteres Luftbild: Pfalzburg Großburschla, Thüringen, Wartburgkreis WAK; nördliche untere Trapez förmige Kernburg mit südlicher oberer Vorburg auf dem Sporn. Östlich der Pfalzburg unten oberhalb der Werra in dem Wiesengelände (Bildmitte) deuten Bodenmerkmale auf eine mögliche Bebauung hin. Es könnten aber auch sich überschneidende ehemalige Altarme sein. Die umlaufenden hell-dunkle Umrandungen der Fläche deuten auf mögliche Erdauffüllungen hin (oder Ausgrabungen ehemaliger Grundmauern).
Darstellung einer in neuerer Zeit teilweise zerstörten möglichen Wallanlage im Landkreis Kassel beim VW-Werk-Baunatal im Dreieck der Ortsteile Kirchbauna, Rengershausen und Guntershausen und im Winkel der Flüsse Fulda und Bauna. Nördlich lag der abgeholzte Lindenwald mit seinen bis zu 40 ehemals vorhandenen Hügelgräbern. Auf Google-Earth-Luftbildausschnitten aus dem Jahre 2007 ist ein alter Wallzug als helleres Bodenmerkmal als nördliche Abgrenzung sichtbar. Die Ost-West-Ausdehnung der eingehegten Fläche beträgt 2000 Meter und bis zu 1500 Meter in Nord-Süd-Richtung. Die Fläche wird im Westen, Süden und Osten durch die Steilhänge und Täler der Flüsse Bauna und Fulda geschützt, und durch einen oberhalb der Steilhänge umlaufenden, nur noch in Teilbereichen sichtbaren, eingeebneten Wall abgesichert. Diese Befestigungsanlage ist mit ähnlich großflächigen Burgwällen im Mittelgebirgraum zu vergleichen.
Beschreibung des unten angehängten Luftbild-Ausschnitts von Google-Earth: Der alte eingeebnete Wall (helle Bodenstruktur) verlief von der Fulda links im Osten vom Flurbereich "Stöcker Holz / Buchberg" in Richtung West-Südwest über den "Heisterhagen", erreichte etwa nach einem Drittel der Länge den nach Süden eingezogenen Winkel mit der ehemaligen Toranlage und dem Walldurchbruch der "Alten Straße. Von der vermuteten Toranlage verläuft der Wall nördlich des "Niederfeldes" in Richtung Westen bis zur Mulde des von Norden kommenden Dönnebachs, und biegt dort nach Süden in Richtung zum Hof Fehrenberg ab. Im Nahbereich des Bauernhofes wurde der Wall zerstört. Aber östlich ist ein weiteres Teilstück sichtbar. Südlich des Nordwalles lagen die Flurbereiche "Die gleiche Hecke" und das "Niederfeld", und im Norden lag das Waldgebiet "Das Linde" mit kleineren Basaltsteinbrüchen und ehemaligen Hügelgräbern. Der eingehegte Bereich flacht sich mit geringer Neigung nach Süden (Südosten) ab. Das Kerbtal der Bauna ist 10 bis zu 25 Meter eingetieft, zur Fulda fällt der Hang bis zu 50 Meter tiefer hinab. Auf der Innenfläche befindet sich guter Ackerboden, der einem großen Sippenverband guten Nahrungserwerb geboten hätte. In dem nach Süden eingezogenen Knick neben dem Durchbruch der "Alten Straße" ergaben Bodenstrukturen im Anschnitt bei Tiefbaumaßnahmen mögliche Hinweise auf ein (Zangen)-Tor. Die "Alte Straße" wird urkundlich als alter Fernhandelsweg erwähnt. Der Verlauf ist als dunkler unterschiedlich breiter Linienzug ab der Bildmitte in Richtung Süden nach Grifte (Fln. "Heydtstadt") sichtbar. Der größte nördliche Teil des Walles mit der Toranlage wurde seit 2010 durch Industriebauten vernichtet.
Etwa 100 Meter östlich hinter der alten Toranlage ist die ovalförmige eingehegte Fläche einer mittelalterlichen Wüstung zu erkennen (Scherbenfunde). Im Westbereich der Gesamtfläche lag eine mögliche rechteckige Kernanlage. In südwestlicher Ecklage liegt der Hof Fehrenberg (? Der Name ist eventuell aus einen verballhornten Wehrenberg entstanden?). Die Flächen östlich des Hofes Fehrenberg zeigen ein unruhiges Geländeprofil mit kurzen überhöhenden Wällen, rechteckigen Einebnungen und einzelnen Hügelgrab-ähnlichen Überwölbungen.
Die im mittleren Teil zum langen Nordwall im Innenbereich sichtbaren dunklen Ackerflächen lassen erkennen, dass hier Material für den Wall abgebaut wurde. Im Zuge des Walles fallen auf den Ackerflächen angekratzte rosafarbene Tonplacken auf, neben hier besonders häufig vorhandenen braunroten Hämatit- und weißen Quarzit-Kieseln. Der rechteckige Innenwall erhielt das Material vielleicht aus nächster Nähe. Hier sind auf manchen Luftbildaufnahmen teilweise innen wie außen parallel laufende schmale dunkle Bänder sichtbar. Die Innenfläche selbst ist teilweise durch von SSW zu NNO ausgerichtete schwach zu erahnende kleinräumige Rechtecke in Teilbereichen ausgefüllt. Ob die runde Einhegung südöstlich der Toranlage mit den meisten grautonigen Scherbenstreuungen eine umwallte Wüstung des Mittelalters war, kann nur durch archäologische Überprüfungen festgestellt werden. Auf den restlichen Ackerflächen konnten sporadisch neben vorgeschichtlichen dickwandigen dunkelbraunen groben Scherben auch graue und rotbraune mittelalterliche Bruchstücke und Werrakeramik erkannt werden. Das Material verblieb auf den Äckern.
Der Nordwestbereich des großen Nordwalles ist ab 2008 dem VW-Konzern ohne Geländeuntersuchung oder archäologische Grabung geopfert worden. Im Vorfeld der Tiefbaumaßnahmen für den Ausbau der weiteren VW-Ersatzteilzentren und der koreanischen Firma Creform hatte ich den Hessischen Denkmalrat, die zuständigen Archäologen, und auch die Öffentlichkeit (Bauverwaltung der Stadt Baunatal, Grundbesitzer, HR3, HNA und örtliche Heimatvereine) und auch die Politiker informiert. Es hatte sich damals 2008 aber aufgrund der 2006 voraus gegangenen Baugenehmigung keine Stelle mehr zur erbetenen Notgrabung gefunden.
Blickrichtung Süden (2007): Die helle gelbe bzw. gelbgrüne Linie des Wallzuges verläuft quer über die Mitte auf diesem Bildausschnitt. Diese Linie konnte 1978/2008 auf den Ackerflächen als bis zu 15 Meter breite und bis zu 50 und 70 Zentimeter hohe Geländeschwelle erkannt werden. Im Westen setzt im Winkel von 90 Grad eine breite nach Süden auf den "Hof Fehrenberg" zulaufende Wall-Linie an, die im Süden durch Jahrhunderte lange landwirtschaftliche Bearbeitung zerstört wurde. In der durch den langen Ost-West-Wall eingehegten südlichen Fläche liegen sowohl ein größeres Oval als auch ein WSW-ONO gestrecktes heller ausgefärbtes Rechteck, dessen Umrandung ebenfalls als Geländeüberhöhung sichtbar war.
(Der Bezirksarchäologe Dr. Sippel hatte schon 2006 für die Bauplanungen der Koreanischen Creform und VW-Ersatzteilcentren (OTC-4 und -5) grünes Licht gegeben.)
Auf dem angehängten Luftbild mit Blickrichtung nach Süden ist neben der möglichen nördlichen Toranlage das Oval der mittelalterlichen Wüstung gut zu erkennen. Die Straße in Bildmitte läuft genau darauf zu.
Beschreibung des angehängten Google-Earth-Luftfotos mit Blickrichtung Nord:
Burgwall Groß Döhren west-südwestlich des neuen Sportplatzes.
Vermutliche Größe der ummauerten Hauptburg: Ost-West: 50 m, Breite Nord-Süd: 35 m.
Größe der umgebenden Burg über Gräben und Vorwall: O-W: 80 m, N-S: 65 m.
Der umlaufende Graben zwischen Ringmauer und Vorwall beträgt knapp 10 Meter.
Höhenunterschied zwischen Burggraben und Burghügel über 5 Meter.
Westliche Vorburg zerstört.
Alte Wölb- und Flachäcker (südöstlich um den alten Sportplatz) in alter Einhegung.
Auf der Groß Döhrener Flur "Burgwall" befindet sich westlich des neuen Fußballplatzes "im Wald ein rechteckiger Erdhügel" mit teilweise noch sichtbarem umlaufenden Graben und Vorwall. Die ehemaige Flächenausdehnung lag vermutlich bei ungefähr 65 m (Nord-Süd) zu 80 m (Ost-West).
Der Hügel erhebt sich knapp bis fünf Meter über das Umfeld. Der östliche Teil des Burghügels ist größtenteils ungestört bis auf ein paar neuzeitliche Überbauten, der westliche Teil wurde durch die ehemalige Erzwäsche zerstört. Im Ostbereich haben sich zwei Meter unterhalb des Hügelplateaus Steinfundamente aus örtlich anstehendem Gestein erhalten. Von einigen Ortheimatpflegern (Vocht, Watzlawik und Kipke) hörte ich, die Fundamente der Erzaufbereitung der Grube Fotuna wären größtenteils aus Beton gewesen, möglicherweise auch aus Backsteinen. Wovon stammt nun die niedrige Felsgesteinmauer im Zuge einer schmalen Terasse die um den oben eingeebneten Hügel verläuft. Ich vermute hier die noch sichtbaren Reste einer Ringmauer oder eines erheblich älteren Gebäudes. Es könnte sich um den namensgebenden "Burgwall Döhren" handeln. Die Lage wäre typisch für eine kleine mittelalterliche Kastellanlage des niederen Adels als Überwachungsposten für Erzlager und Verhüttungsplätze aus dem 12. bis 14.Jahrhundert. Es könnten aber auch ehemalige Gebäudereste der ersten industriellen Erzausbeute aus dem Ende des 19.Jahrhunderts sein.
Folgendes Foto: Mögliche Südostmauer des Burgwalles Groß Döhren mit Betonklotz darauf.
Der in der Mitte des Fotos sichtbare Riß in der alten Mauer und die unterschiedliche Fugenhöhe der Mauerabschnitte zeigt ein mögliches Absacken des linken Mauerteils aufgrund nicht berechneter höherer Belastung. Eine Schlußfolgerung könnte sein "die Mauer ist erheblich älter" als der Betonklotz.
Ziegelsteine auf älterer Ringmauer.
Vorn der breite Burggraben, dahinter der Podest der ehemaligen Ringmauer
Rest der alten Ringmauer
In diesem südwestlich der Burg Grubenhagen gelegenen Tal lag die Wüstung "Eygenhusen". Zwischen der Ortschaft "Rothenkirchen" mit dem Gutshof und ehemaligen Jagdschloß (160 m üNN) nördlich der Ahlsburg und dem südlich gelegenen Klosterort und Töpferdorf "Fredelsloh" (260 m üNN) verlief ein alter Handelsweg über das kleine Gebirge, dessen Verlauf heute noch im Süden durch ungefähr zehn Hohlwege gekennzeichnet wird. Dieser alte Fernhandelsweg zwischen Einbeck und Hardegsen könnte der Grund gewesen sein warum man hier auf dem Einzelberg die ehemals fürstlich welfische Burg Grubenhagen angelegt hat.
Fast genau südlich der Burg Grubenhagen in anderthalb Kilometer Entfernung befindet sich ein nach Süden aufsteigender Taleinschnitt, der sich beiderseits eines schmalen Riedels aufteilt. In beiden Tälern verlaufen kleine Rinnsale. Beiderseits des Riedels, aber hauptsächlich im Nordwesten ziehen die Hohlwegbündel des alten Fernweges über den Höhenzug. Auf dem südwestlich gelegenen oberen Hang stoßen die Hohlwege zusammen auf eine Lücke in einer alten Landwehr unterhalb der Kuppe zu.
Auf dem Sporn des Riedels liegen die Reste einer kleinen 60 m zu 30 m großen Befestigungsanlage die einige Forscher als Schanze ansehen. Ein fast siebzig Meter lang gezogener ebener Sporn, mit einem Höhenunterschied von über 30 Metern zu den beiden seitlichen schmalen Schluchten, wurde für ein kleines rechteckiges Kastell genutzt.
Der ehemalige Direktor des schlesischen Landesamtes für Urgeschichte in Breslau, Fritz Geschwendt, sah darin eine Burganlage, die er in einem Buch über Funde und Befestigungsanlagen des Altkreises Einbeck veröffentlichte. Neuere Autoren sahen in der Anlage nur eine Schanze. Ich gehe mit Geschwendt konform und sehe in der Befestigung eine mögliche hochmittelalterliche Burg des Niederen Adels als vorgestaffeltes Vorwerk zur Burg Grubenhagen.
Die Ahlsburg in Spornlage (Blickrichtung Südost):
Links außerhalb des Fotos treffen eine hintere (nicht sichtbare) östliche und die westliche (im Vordergrund sichtbare) kleine Schlucht aufeinander. In beiden Tälern entspringen nur wenig bergauf südlich der Anlage jeweils mehrere kleine Quellen. Auf dem von links im Norden nach rechts nach Süden aufsteigendem Sporn lag die etwa 60 m zu 30 Meter große Kastellanlage. Manche Historiker vermuten in dieser Befestigung die Namen gebende "Ahlsburg" des Höhenzuges.
In der oberen Hälfte des Fotos sieht man in der Bildmitte von links nach rechts eine geradlinige Schnee bedeckte Linie von etwa 1,5 Meter Breite, die ich als Auflagefläche der Ringmauer ansehe. Die davor aufsteigende Schneerinne könnte ein alter Zuweg gewesen sein.
Die rechteckige Kastellanlage wurde durch je einen links im Norden und rechts im Süden quer über den Sporn verlaufenden etwa 10 Meter breiten und bis zu 5 Meter tiefen Graben geschützt. Auf der nicht sichtbaren langen Ostseite und der zum Betrachter zugewandten Westseite verlief je eine etwa zwei bis drei Meter breite Terrasse parallel zur Längsseite des Kastells. Die Terrassen liegen rund anderthalb bis drei Meter unterhalb der Burginnenfläche. Ein möglicher allerdings nicht allzu eingetiefter Zuweg verlief von der unten links liegenden Spitze des dreieckigen Sporns zum linken nördlichen Halsgraben. Hier könnte man ehemals eine Brücke vermuten. Ein weiter Zeit unterschiedlicher Zugang war möglicherweise auf der Südwestseite vorhanden.
Unten in beiden Schluchten im Osten (hinten) und Westen (vorne) verläuft bergaufwärts je ein Wall, der auf beiden Seiten im Frühjahr von kleinen Wasser führenden Gräben begleitet wird. Die vermutlich im oberen Bereich eingeebneten Wälle zogen beide rechterhand im Schwung von unten bergauf bis weit hinter die Außenseite des Südgrabens. Auf beiden Seiten im Westen und Osten außerhalb des südlichen breiten Halsgraben oberhalb des Kastells liegt jeweils eine Quellmulde. Aufgrund deren Höhenlage ist auch in der Burg mit einem Brunnen zu rechnen.
Wenn man das obige Foto durch zwei senkrechte Schnitte in drei gleichgroße Teile zerlegt, liegt der nördliche Quergraben auf der Grenzlinie zwischen linken und mittlerem Teil, und der südliche Quergraben hinter dem weiß blühenden Baum in der rechten Bildmitte. Zwischen der Ringmauer und dem südlichen Quergraben befindet sich eine etwa zwei bis drei Meter breite Berme.
Die Innenfläche der Anlage steigt von Norden nach Süden in drei gestaffelten Terrassen insgesamt um etwa 2 Meter an. Jeweils im Inneren der Burg an der Westmauer in der Mitte als auch an der Ostmauer im Norden stellen tiefere Flächen mögliche ehemalige Keller von Gebäuden dar oder sind auf späteren Steinraub zurückzuführen.
Die Größe und die Ausmaße sind denen der nordhessischen Burg "Ludwigsstein" ähnlich, die Lage spricht eher gegen eine Burg.
Mit der Masse an Gestein der beiden Halsgräben und dem Steinabbau der Längsflanken oberhalb der Terrassen hätte nur eine niedrige Ringmauer für eine Schanze gebaut werden können, und damit nur eine eingeschossige bis zu zwei Meter hohe Mauer mit höchstens einem Meter Stärke entstehen können. Wenn man aber die Breite der noch sichtbaren Mauerauflage von 1,2 m bis 1,5 m Breite als Maß zugrunde legt, hätten die Erbauer zusätzliches Material herbeischaffen müssen. Eine anderthalb Meter starke in Lehm gesetzte Trockenmauer hätte bis zu zwei Geschosse hoch gebaut werden können.
Zumal der südliche und nördliche gelegene Riedel die mögliche Burg an Höhe übertrifft und im Süden der Berg des Höhenzugs relativ steil ansteigt, hätte zusätzliches Material herbei geschafft worden sein, um eine mehrgeschossige Ringmauer für eine Burganlage zu erstellen, und um eine Einsicht von den ringsum höheren Bergen zu verhindern.
Geht man davon aus, dass zur Zeit der Erbauung ringsum kein Wald gestanden hat, sondern das Gelände als Dreischwiese mit Obstbaumbeständen genutzt wurde, dann könnte man sich diese Anlage auch als Vorgänger oder Vorwerk zur Burg Grubenhagen denken in der Bauweise der Gutsbauten des niederen Adels. Auf einem massiven Unterbau hätten dann zwei Fachwerkgeschosse gelegen, und die Südseite wäre mit einer Schildmauer gesichert worden.
Nur eine Überprüfung durch datierende Keramik oder Funde löst das Rätsel um das Alter und die Funktion der "Ahlsburg".
Kleine Klingenburg: Mögliche früh-ma rechteckige Befestigung in Nordost-Ecklage auf einem nach Norden mäßig abfallenden Berg. Eine Quelle (Brunnen) befindet sich knapp 100 m entfernt im östlichen Tal. In der östlich und nördlich gelegenen Talmulde verläuft ein Rinnsal als Wasserzugang. Nach Süden steigt der Hang weiter an.
Größe der Kernburg:
Ost-West: Fast 200 m Länge mit abgerundeten Ecken im Südwesten und Südosten, Nord-Süd: 150 m; Höhenlage 260 m - 280 m üNN.
Beschreibung der Kleinen Klingenburg nach dem Schwarzweiß-Foto (Blickrichtung nach Süden): Die frühmittelalterliche Anlage lag auf einem flach nach Norden abschüssigen Ausläufer des Herbigshagener Mittelberges. Die Burg in Ecklage nahm ohne einen eventuellen Graben eine Fläche von knapp 3 Hektar ein. Nord- und Ostseite waren durch Steilhänge geschützt. Die Luftaufnahme zeigt auf Süd- und Westseite einen von lockeren Oberflächengestein bereinigten etwa 50 m breiten Gürtel oder flachen Graben. Die Befestigung war vermutlich mit einer breiten Trockenmauer oder Wallmauer auf den beiden stark gefährdeten Seiten umgeben. Ob der schmale Graben in der Walllinie der Südseite dem Baugraben einer Mauer zuzuweisen ist, oder ob an dieser stark gefährdeten Südseite vor der Mauer ein Graben mit Vorwall(Berme) lag, kann nur eine archäologische Untersuchung klären. Vor über 40 Jahren gefundene Keramik entstammte u.a. dem Mittelalter und verblieb auf der Fläche.
Nordöstlich der Kleinen Klingenburg liegt der Duderstädter Ortsteil Langenhagen. Zwischen der "Kleinen Klingenburg" und Langenhagen sind im Flurbereich "Große Klingenburg" auf den Ackerflächen zeitweilig bei ausreifender Frucht die Umrisse eines rechteckigen möglichen Heerlagers(Schanze) in schräger Hanglage zu erahnen. Dessen Bodenstrukturen sind ebenfalls auch auf dem Google-Earth-Foto von Januar 2010 sichtbar. In Teilbereichen ist ein umlaufender schmaler Graben zu erkennen.
Die vermutete Lage der Clauenburg wurde in Pastor Georg Max "Geschichte des Fürstenthums Grubenhagen" wie folgend angegeben: "Die Clawenburg lag eine halbe Stunde "östlich" von dem Dorfe Marke und etwa eben so weit von Berka nordwärts auf einem hochliegenden Weideanger, wo noch vor einigen Jahrenzehenden ein ausgemauerter Brunnen gefunden wurde". Brunnen und Weideanger gehören zur Wüstung Clagenhagen nördlich von Berka, aber mit den Angaben der Himmelsrichtungen in Bezug auf die Burg hatte sich der Pastor leider geirrt, aber die Entfernungen zu den noch bestehenden Orten treffen zu.
Südwestlich des Harzes vereinigen sich die drei Flüsse Rhume, Oder und Söse am Westrand einer breiten Flußaue. Oder und Söse haben ihr Einzugsgebiet im südwestlichen Harz. Die Rhume entspringt in einer der größten Karstquellen Deutschlands nahe dem Ort Rhumspringe. Ihr Wasser besteht hauptsächlich aus Sickerwässern der Sieber flußabwärts hinter Herzberg. Auf den randlichen Höhen der Flußtäler des südlichen Harzvorlandes lagen auf mehreren Bergspornen ehemals heute nicht mehr sichtbare Burganlagen. Im Umfeld der ehemaligen Grafen von Katlenburg lagen ursprünglich die befestigten Rittersitze mehrerer Vasallen. Nordwestlich von Katlenburg befindet sich nur unweit flußabwärts der Mündung der Söse in die Rhume der Katlenburger Ortsteil Elvershausen. Der Ort lag bis Anfang des 12. Jahrhundert im Verwaltungsgebiet der Katlenburger Grafen und fiel später an das welfische Amt Brunstein (benannt nach der abgetragenen Burg bei Northeim-Brunstein). Aufgrund der guten Wasserführung des Flusses bestanden mehrere Sägemühlen. Elvershausen war in früheren Zeiten als Flößerort bekannt.
In Elvershausen bestanden nacheinander zwei verschiedene Burganlagen. Auf einem breit gelagerten Hügel nördlich der Ortslage befand sich die heute leider durch eine Siedlung überbaute und nicht erforschte großflächige frühmittelalterliche "Hünerburg". Urkundliche Belege fehlen, nur die Flurnamen "Heunerburg" und "Schwalengraben" sind überliefert wie auch der Spitzname des jeweiligen Besitzer des Hofes auf der Ostecke des Bersporns nördlich der Straße "Auf dem Roland" - Heunerburgs Fritze-. Heutige Blumen-Straßennamen zeugen von mangelnder Heimatliebe der Verwaltung. Die Flurnamen blieben unbeachtet.
Nur in wenigen alten Urkunden treten die Herren von Elverdeshusen auf. Ihre Nachfolger waren die Herren von Clauen, nach denen die neuere Kastell-Burg auf dem südöstlichen Ausläufer des "Brökebergs" benannt wurde. Der östliche Sporn dieses Berges wird "Hopfenberg" oder neuerdings auch "Glockenberg" genannt. Von der nördlich des Berges gelegen Kirche kann der südlich des Brökeberges gelegene Ortsteil die Kirchglocken nicht hören, und deshalb hat man vor einigen Jahrzehnten südlich unterhalb der ehemaligen "Clauenburg" am Hopfenberg ein hölzernes zusätzliches Glockenhäuschen gebaut.
Die Herren von Susa, Kegel und Ruma aus der weit verzweigten Familien der Herren von Minnigerode (aus dem Raum Duderstadt) trugen als Wappen zwei Angelhaken in verschiedener Form und Ausrichtung. Zur nahen Verwandtschaft zählten die Herren von Susa (Wüstung mit Burg; und Burg Suterode), von Kegel (Wasserburg Berka) und von der Ruma (Burg Wachenhausen, späterer Frickescher Freihof). Die Herren von Clauen trugen dagegen im Wappen und zur Helmzier zwei Greifenklauen.
Der Kern der Ortslage von Elvershausen verteilte sich nördlich der Rhume ursprünglich um den "Brökeberg", einem breiten gleichhohem West-Ost gestreckten Bergrücken der sich im Norden und Osten mäßig steil absenkt, aber im Süden zur Rhumeebene um 50 Höhenmeter steil abfällt. Der Untergrund besteht wie die Berge im Umfeld aus Sandstein. Die Burg wurde aufgrund neuerer Burgenbautechnik auf einer Höhe in Ecklage zur Beaufsichtigung und zum Schutz der (Säge)-Mühlen und einer Furt erbaut. Möglich wären auch bislang noch nicht entdeckte Verhüttungsplätze für Eisen- und Buntmetallerze, ähnlich den frühen Hochöfen nahe der Burg Susa nördlich von Berka.
Im Grundstückskataster der 1:1000-er Topographischen Karte ist die heutige Lage der Kernburg als rechteckiges Grundstück mit angeschrägten Ecken noch heute sichtbar (Flurname "Die Burg"). Das Rechteck hat ungefähre Ausmaße von (Nord-Süd) von 35 m zu (Ost-West) knapp 30 m. Die Kastellburg des 12.Jahrhunderts wurde vermutlich durch einen etwa 10 bis 15 Meter breiten Graben im Westen und Norden geschützt. Im Süden benötigte die Burg aufgrund des Steihangs keinen Graben. Im Osten zu einer möglichen tiefer gelegenen Vorburg (zum späteren ehemaligen alten Friedhof hin) könnte ein schmalerer 8 m breiter Graben vorhanden gewesen sein. Man könnte sich die Elvershäuser Clauen-Burg als verkleinerte Burg Solt-to-der-Hellen (Salzderhelden) vorstellen. An eine randliche Ringmauer wurden innerhalb die Gebäude gesetzt. Die Ringmauer hätte gegen das westliche höhere Gelände eine Bauhöhe von mindestens 12 bis 15 Metern haben müssen um die Burg gegen Angriffe zu sichern. Ein Bergfried auf der Nordwestecke zur Absicherung beider gefährdeter Seiten und eines möglichen Zugangs auf der Nordostecke wäre eine reine Vermutung.
Die Clauenburg wurde 1365 in einer Fehde gegen den welfischen Fürsten Albrecht I. von Braunschweig-Grubenhagen durch ein vereinigtes Heer des Thüringischen Landgrafen Friedrich dem Strengen und den reichsfreien Städten Mühlhausen und Nordhausen eingenommen und zerstört. Vorher wurden von dem Heer andere kleine welfische Burgen des südlichen Vorharzlandes wie die Hindenburg bei Badenhausen und die mittelalterliche Pippinsburg überfallen.
Die Steine der Burg wurden beim Bau der Elvershäuser Kirche und für etliche Grundmauern der Elvershäuser Bauernhöfe wieder verwendet. Genauso sollen die Mauern des alten Friedhofs östlich unterhalb der Kernburg der Überlieferung nach aus den Steinen der Burg erbaut worden sein. Manche alte Treppenstufen könnten genau wie alte Grabdenkmale aus Sandstein ebenfalls von dort stammen. ( Auf diesem Friedhof liegen umgestürzte sehenswerte Grabsteine aus hellen Sandstein aus dem 19.Jahrhundert in Form von Baumstucken an denen die Werkzeuge der Verstorbenen hängen. Leider ist der in Kommunaler Hand befindliche total verkommene Friedhof von Efeu überwuchert).
Literatur: Margarethe Tinnappel-Becker, "Chronik von Elvershausen", Kassebeer-Druck, Northeim. Pastor Georg Max "Geschichte des Fürtenthums Grubenhagen" (Hannover 1862, Schmorl und Seefeld). Johann Letzner, "Dasselische und Einbeckische Cronica", (Errfurdt 1596, Johann Beck). Albrecht_I._(Braunschweig-Grubenhagen)
Die Schwülper Ortschaft Walle wird im Norden von dem Flüßchen Schunter tangiert. Die Schunter mündet nordwestlich von Walle in die von Süden kommende Oker. Walle wurde aufgrund des auf der Westseite des Ortes erhaltenen hohen Erdwalls bislang als der Ort der historisch fassbaren mittelalterlichen "Scheverlingenburg" in der historischen Überlieferung angesehen, obwohl bei Baumaßnahmen auf den westlichen Wallbereichen nur eisenzeitliche Funde gemacht werden konnten. Der ovale eisenzeitliche Wallring der Ortschaft Walle hatte einen Durchmesser von knapp 350 m. Nur 1,5 Km östlich lag nördlich der Schunter und südöstlich des Ortsteils Lagesbüttel ein weitaus größerer ebenfalls vorgeschichtlicher Ringwall mit fast 500 m Durchmesser. An diesen größeren Ringwall wurde vermutlich im hohen Mittelalter eine fast quadratische Wasserburg mit einer Seitenlänge von 200 m angebaut. Nach Zerstörung dieser Burg und Verfüllung der Wassergräben wurde eine weitere Burg mit breiteren Gräben versetzt darüber gebaut. Zeitverschiedene Google-Earth-Aufnahmen von 2002 bis 2018 zeigen in Einzelbereichen den Ringwall, die Burggräben und die Baugruben der größeren Burgbauten.
Die auf der Luftaufnahme einzelnen 3 Befestigungsanlagen sind jeweils mit Punkten um die Bodenmerkmale herum eingegrenzt. Die rechteckigen Bereiche der mittelalterlichen Burgen sind von Südost nach Nordwest ausgerichtet. Die heutige "Harxbütteler Straße" verläuft parallel zu den Nordostseiten der Burgen. Innerhalb der durch dunkle Gräben umrandeten mittelalterlichen Burganlagen sind dunkle Rechtecke als Standorte von größeren Gebäuden auszumachen. Die Burg die sich weiter innerhalb der großen Ringwallanlage befand und einen breiteren Wassergraben besaß, ist als helles Quadrat mit abgerundeten Ecken zu erkennen. Die Wasserburg die weiter nördlich lag zeigt größere Eckradien und einen schmaleren Ringgraben. Bei dieser Anlage ist auf dem Luftbild der mögliche Verlauf der Ringmauer in Form eines hellen geradlinigen Lehmstreifens auf der Nordost- und der Südostseite sichtbar. Bei einer Begehung im Jahre 2010 waren auf der Ackerfläche nur wenige Keramikscherben des Mittelalters gefunden worden. Das Material ist auf der Fläche geblieben. Bei der Verlegung von Drainageröhren sind einige größere eckige Bruchsteine an die Erdoberfläche gekommen.
Der Name des Ortes Barwedel setzt sich meines Erachtens aus den beiden Worten "Bar" und "Wedel" zusammen. Die Bezeichnung "Bar" könnte man - im Vergleich zu anderen Ortsnamen und meinen dortigen Entdeckungen - in Bezug auf eine in der Nähe liegende "Burg" setzen. Der Ortsname "Wedel" stammt der Überlieferung nach von dem altsächsischen Begriff "Wadil" ab und ist gleich bedeutend mit "Furt". Somit könnte der Ortsname "Barwedel" von einer Burg nahe einer Furt an der "Kleinen Aller" hergeleitet worden sein. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Barwedel erschien in einer Urkunde im Jahre 1309, als die Herren von Bartensleben den Ort Barwedel von den Grafen von Wohldenberg kauften.
Bar-, Ber-, Beer-, Bier-, Bor- oder Boer- als Anfangssilbe bei Flur- oder Ortsnamen bezieht sich in Norddeutschland häufig auf Orte mit nahe gelegenen Burganlagen aus verschiedenen Zeitbereichen. Der von ven Namensforscher angegebene Hinweis, dass der Eber im Altdeutschen als Bar bezeichnet wird und dementsprechend Ortsnamen in Bezug auf die Schweine gesetzt werden ist nicht von der Hand zu verweisen, entbehrt jedoch meines Erachtens jeglicher Grundlage. Wildsäue liefen überall herum. Wo jedoch ein Adeliger die Wildsau im Wappen trug könnte die Vorsilbe "Bar" im Verbund mit einem Wohnplatz den Ursprung eines Namens andeuten. Der Ursprung der "Burg"-Namen liegt jedoch meist im frühen oder hohen Mittelalter, (siehe z.B. in "Alle Burgen" zu Portenhagen und dem "Bar-Berg"). Die Burg ist bei Barwedel verschwunden, die Furt wurde durch eine Brücke ersetzt.
Der Ortskern von Barwedel liegt in einer Mulde südöstlich der Kuppe des Barwedeler Berges. Aufgrund der Tonvorkommen im Untergrund hält sich hier in geringer Tiefe Grundwasser auf dem bis zu 102 m hohen Berg. Eventuell hätte hier in der Vorzeit eine Wallburg gestanden.
Ein eindeutiger Hinweis auf eine Burg konnte bislang noch nicht gefunden werden. Aber ein auf verschiedenen Google-Earth-Luftaufnahmen sichbares helles geostetes Rechteck von 200 m zu 150 m Größe liegt etwa 500 m südlich der Aller-Brücke(Tiddischer Straße) entfernt in freier Feldlage westlich der "Kleinen Aller". Eine bis zu 10 Meter verwischte breite helle umlaufende Linie im grünen Feld der 2018-er Luftaufnahme deutet den umlaufenden Wall eines möglichen Heerlager oder einer Schanze an.
(Durch die Bodenverpressung oder der höheren Geländeschwelle des ehemaligen Walles wurzelt das Getreide nicht so tief bis zu wasserreichen Bodenschichten und färbt sich durch schnellere Reife heller aus. Genauso sind auf Luftaufnahmen die Ackerflächen ohne Bewuchs mit höheren und weniger durchfeuchteten bzw trockeneren Bereichen als hellere Flächen oder Linien sichtbar).
Der östliche Schenkel des Rechtecks ist vermutlich durch etliche Allerhochwasser zerstört worden. Innen und außen vom Wall verlaufen etwa gleich breite dunkle Zonen, die den Hinweis geben, dass von dort das Bodenmaterial von beiden Seiten zum Wall aufgeschüttet worden ist. Zusätzlich werden die Erbauer Holzversteifungen und Einbauten vorgenommen haben. Das Rechteck befindet sich westlich des Flusses auf fast ebenen Gelände, welches von Süden nach Norden von 59 m üNN auf 61 m ÜNN ansteigt. Diese Steigung des Geländes schließt eine Teichanlage aus.
Die Bodenmerkmale auf der Luftaufnahme zeigen auf der Nordwest-Ecke außen angesetzt eine mögliche verschliffene runde Bastion mit einem schmalen umlaufenden Graben an. (Die Erbauer besaßen eventuell ein Ferngeschütz. Ob es sich dabei um ein Torsionsgeschütz oder eine Pfeilschleuder handelte, oder schon um eine Kanone ist nur durch Funde zu belegen.) Eine schmale dunkle Lücke in der Mitte der Südseite des Rechtecks könnte der Hinweis auf eine Toranlage sein. Das Vorhandensein einer Eckbastion und die Größe der Anlage könnten auf ein Heerlager aus dem hohen Mittelalter (13./14. Jahrhundert) schließen lassen. Bloß dann wäre eine Überlieferung bekannt gewesen. Aber schon im dritten Jahrhundert bauten die Römer Marschlager mit Eckbastionen. Eine solch große Schanze konnte einer militärischen Einheit von 500 bis 800 Mann als Wehranlage gedient haben. Das Rechteck wurde später von geosteten Langgewannen durchzogen (die 5 oder 6 Feldabgrenzungen sind sichtbar).
Genauso auffällig sind auf der Luftaufnahme von März 2011 (in flacher Schrägansicht in Richtung Westen) die unterschiedlichen dunklen rechteckigen Flächenaufteilungen im inneren Bereich des großen Rechtecks. Das gleiche gilt für den dunklen rechteckigen Fleck fast auf der Mitte des Nordschenkels des Walles. Die verwischten dunklen Spuren kleiner Rechtecke im Inneren könnten ehemalige Baugruben von Gebäuden anzeigen, genauso wie bei einer Burganlage südlich von Schwülper-Lagesbüttel.
Nun kommen die Einheimischen Landwirte und Forscher zum Zuge. Eventuelle Flurnamen auf der Fläche oder im Umfeld könnten Hinweise auf das rätselhafte Rechteck geben. Vielleicht handelt es sich dabei nur um eine eingehegte großflächige Flachsrotte und/oder Bleiche für die Leinenproduktion.
In welcher Fehde oder in welchem Kriege diese Schanze erstellt worden ist, kann nur durch wissenschaftliche Untersuchungen oder eventuell durch Oberflächenfunde festgestellt werden. Sollte die Anlage aus der Vorgeschichte oder dem frühen Mittelalter stammen, wäre eine Verbindung zum Ursprung des Ortsnamen "Barwedel" herzuleiten, zumal die Überlieferung an eine weitere Befestigungsanlage verschwunden ist.
Eine mögliche weitere früh- oder vorgeschichtliche Burganlage in der Gemarkung von Barwedel ist allerdings nicht auszuschließen. Analog zu anderen Orten hat möglicherweise direkt oberhalb der Mühle an der Allerbrücke eine kleine mittelalterliche Wasserburg gelegen. Der Vorstau der Wassermühle hat häufig den Wasserstand im Burggraben gesichert.
Auf dem Wurmberg im Harz befindet sich eine gleichgroße Anlage (mit ähnlicher Unterteilung), und desgleichen nördlich des Altdorfes der Gemeinde Bovenden in der brettebenen Leineaue und nördlich von der Ortschaft Lenglern auf leichter Schräghanglage (die beiden letzteren im Landkreis Göttingen).
Nun bestimmen Orts-, Gemeinde- oder Kreistagsabgeordnete und die jeweiligen Fachreferenten im Verbund mit dem Grundbesitzer über das weitere Vorgehen zur Erkundung der möglichen ehemaligen Schanzanlage.
Die Überreste der Burg Randau mit Burggräben, Baugräben, Fundamenten und Wallanlagen sind auf der Google-Earth-Luftaufnahme von Juli 2006 hervorragend zu erkennen. Die ursprüngliche rechteckige genordete Kernburg hatte eine Größe von etwa (O-W) 40 m zu (N-S) 60 m. Nord-, Ost- und Südseite waren geradlinig, die Westseite ursprünglich möglicherweise abgerundet. Der umlaufende Graben hatte eine Breite von 12 Meter. Südlich und östlich der Alten Burg wurde eine SSW zu NNO ausgerichtete große Vorburg angefügt (150 m zu 150 m).
Die gesamte Burganlage wurde durch einen großen trapezförmigen Befestigungswall eingefasst, der sich im Osten an das Ufer der Alten Elbe anlegte. Die Längen der Seiten betrugen im Süden, Westen und Norden ungefähr 300 Meter. Die Ostseite war über 350 Meter lang.
Auffällig ist der Grundriss eines quadratischen Gebäudes im mittleren Nordbereich der Gesamtbefestigung mit 14 Meter Seitenlänge und 3 Meter starker Grundmauer.
Die Eulenburg im Dorf Berka war vermutlich im Besitz der Herren von Kegel und Sösede, einer Seitenlinie derer von Minnigerode. Einen Hinweis auf diese Anlage geben die beiden Flurnamen „Die Eulenburg“ und „An der Eulenburg“ sowie ein Turm in herzoglichem Besitz, der 1315 abgerissen werden sollte. Der Überlieferung nach war am Thurm zu Berka zuvor der Landthingplatz der Grafen von Katlenburg gebunden. (Johannes Letzner 1596)
Im Neubaugebiet von Katlenburg-Berka nördlich der Bundesstraße 241 befindet sich der Flurname "Auf der Eulenburg". Das Gelände westlich davon im Flurbereich "Oberdorf" wurde vom Verfasser ab 1976 mehrfach nach Scherben abgesucht. Neben römisch-kaiserzeitlicher Ware fand der Verfasser früh- bis hochmittelalterliche Keramik, die bei der Gemeinde bzw. in Hannover beim NLD abgegeben wurde. Ursprünglich wurde diese leicht erhöhte Fläche im Südosten und Westen vom Landwehrbach umflossen, der im Norden in die Rhume (vormals Oder) mündet. Die Mündung der Rhume in die vorher vereinigte Söse-Oder lag erst flußabwärts hinter Katlenburg-Elvershausen.
Seit etwa 2000 wurde die Burgfläche ohne archäologische Untersuchung überbaut. In drei Baugruben des Neubaugebietes südlich der Straße "Am Umspannwerk" kam eine zwischen 1,35 m bis 1,5 m starke Grundmauer zu Tage. Die Mauer war in Form einer Schalenmauer gebaut worden. Innen und außen waren große Sand- und Kalksteine im Mörtelverband gesetzt worden, innen lagen regellose Steine verschiedener Größen im Lehm-Gips-Verband. Im Vorfeld der Bebauung ist die Chance vertan worden das Rechteck der (O-W) 70 zu 90 Meter großen mittelalterlichen "Wasserburg der Herren von Kegel bzw. Sösede" größtenteils auszugraben. Die Anlage besaß auf der Nordwestecke vermutlich einen großen runden Turm von knapp 8 bis 10 Meter Durchmesser. Schwammiges Holz von Pfählen eines Geschlings wurden in zwei Meter Tiefe beim Setzen eines Brunnens mit 2 m großen Betonringen bis in 4 m Tiefe angetroffen (Grundstück Seeber). Dabei wurde mittelalterliche Keramik geborgen.
Funde: Keramik der römischen Kaiserzeit und früh- bis hochmittelalterliche Scherben. Auf einer Luftaufnahme des Vermessungsingenieurs Bode aus Berka ist auf der Vorderseite der Erstausgabe des Katlenburger Gemeindeblattes "Blickpunkt" auf der unbebauten Ackerfläche ein diffuses helleres Rechteck mit Seitenlängen von 90 Meter zu (N-S) 70 Meter zu erkennen. Selbst eine ältere Google--Earth-Aufnahme zeigte den Grundriss. Die Straße Eulenburg läuft direkt auf die Mitte der Wasserburg zu.
Bei der Überprüfung der Preußischen Landesaufnahme "Blatt 4831 Gebesee von 1903" fiel mir 2014 nördlich der Stadt Gebesee der Flurname "Hinterburg" auf. Ich recherchierte im Internet, konnte aber dazu keine Einträge finden, und habe mir darauf die Luftbilder von Google-Earth angesehen.
Bei der Sichtung des Google-Earth-Luftbildes(Jahrgang 2000) um den "Königshof(Pfalz) Gebesee" fiel mir bei einer entfernten Ansicht aus Nordosten der geschwungene Wall-Graben-Zug in zwei Kilometer Entfernung von der Pfalz auf. Dieses Ausmaß der vorgeschichtlichen Anlage nicht bekannt war. Bei einem Anruf beim Luftbildpionier Otto Braasch in Heilbronn stellte sich heraus, dass er zwar den 4-Hektar-Einzugsbereich der Pfalz Gebesee erkannt und fotografiert hatte, aber die vorgeschichtliche Anlage übersehen hatte.
Es lohnt sich also fast immer Flurnamen älterer oder neuerer Karten mit verschiedenen Luftaufnahmen zu vergleichen. So kommt man häufig zu neueren Erkenntnissen der Vorgeschichte. Diese Wallanlage bei Gebesee liegt in der Größenordnung im Vergleich mit dem Kattenbühl bei Hann.Münden oder der Goburg-Hohenstein in der Gemeinde Meinhard oder der Graburg in Landkreis Eschwege. Diese 200-Hektar-Großwall-Anlage würde ich als frühkeltisches oder zumindest über 2000 Jahre altes vorgeschichtliches Oppidum ansehen. Innerhalb dieser großen Fläche befand sich ein Oval-ähnliches Polygon als Kernanlage.
Die ältere Google-Earth-Luftaufnahme zeigt das Oppidum Gebesee auf dem Bergrücken mit Blickrichtung Südwest auf den Flurbereich "Hinterburg". Rechterhand fließt die Unstrut, von links kommt die Gera. Die Mündung der Gera in die Unstrut liegt nur unweit der ehemaligen Pfalz Gebesee. Man sieht diesen Bereich oben in der Bildmitte. Von dem kleinen Wald rechts an der Unstrut zieht von Westen im weit geschwungenen Bogen der Wallgraben nach links, umrundet unten links die höchste Kuppe des Berges, und zieht mit einem ausbiegenden Schlenker wieder nach Südwesten. Nördlich der Bahnlinie (im Bild rechts) wird ein Altweg von dem Wall geschnitten. Hier ist eine Toranlage zu vermuten.
Außerhalb des Hauptgrabens des Oppidums liegt eine im Bild unten links liegenden Quelle. Das ergab den Grund für eine weitere Überprüfung von Luftaufnahmen. Als Ergebnis stellte sich heraus, dass es eventuell noch mehrere Vorwälle gab, die unter anderem die umliegenden Quellen und Trinwasserzugänge schützten. Von den Vorbefestigungen sind nur Teilbereiche in Form von eingeebneten Wällen auf gepflügten Äckern oder als Gräben im bewachsen Feld zu erkennen. Ein Graben umgibt die Quelle südlich der höchsten Kuppe.
Nordwestlich das alten Dorfkerns von Bovenden lag ein (O-W) 250 zu 200 Meter Spielkarten-förmiges großes Heerlager auf einer westlich der Leine liegenden leicht erhöhten Fläche. Ein älterer Altarm floss über die Nordostecke des Lagers. Dort könnte der helle runde Fleck auf eine spätere mittelalterliche Schanze oder einen Turmstandort hinweisen. Im Ostbereich deuten helle und rechteckige dunkle Bodenstrukturen auf mögliche massive Fundamente und Baugräben hin.
15 Kilometer nördlich befand sich ein weiteres Heerlager gleicher Größe östlich des Northeimer Großen Freizeitsees. Es wurde leider trotz der Nähe zur Schnellbahntrasse übersehen, obwohl schon 1976 der Hollenstedter Heimatpfleger Heinrich Böker auf einen Spitzgraben hinwies. Damals konnten sich die Archäologen nicht mit Römerlagern östlich der Weser anfreunden.
Aufnahme vom 15.Mai 2015; Blickrichtung Nord:
Die von Göttingen aus Richtung Süden kommende Leine fließt nach "hinten" rechts in Richtung Norden (nach Northeim). Hinter dem westlich links gelegenen Höhenzug Lieth liegt ein weiteres ähnlich großes Heerlager. Hinten "links" befindet sich der Parkplatz an der A7.
Die Luftaufnahmen zeigen mehrere Objekte mit Blickrichtung Nord auf den Ackerflächen nördlich der Lungenfachklinik Lenglern. Östlich erstreckt sich der "Lieth"-Wald von Norden nach Süden. Der Höhenzug fällt nach Osten steil ins Leinetal, nach Westen bildet er einen flachen Hang mit mäßigem Gefälle. Rechterhand im Wald befinden sich zwei Teiche im Flurbereich "Meerberg". Im östlichen Waldgebiet befand sich die durch den Bau von Munitionsbunkern zerstörte "Flohburg". Auf den westlich gelegenen Wald freien Flächen erkennt man hellere Bodenstrukturen von rechteckigen Wallanlagen.
Möglicherweise stammen die helleren Bodenstrukturen der rechteckigen Heerlager aus der Zeit des "Glaubenskrieges" von 1545 aus der evangelischen Koalition der hessischen und thüringischen Landgrafen und des Kurfürsten von Sachsen gegen den katholischen Herzog Julius II. von Braunschweig-Lüneburg im Vorfeld der "Schlacht am Lämmerberg" bei Höckelheim.
Genau hingeschaut erkennt man 2 verschiedene Heerlager übereinander und ein weiteres daneben. Unten befindet sich eine runde Wallanlage oder eine Wüstung (ma Thie?). Sie überdeckt zur Hälfte eine große Ost-West gestreckte Rechteckanlage. Nördlich davon liegt eine (leicht aus derselben Richtung gedrehte) halb so große Rechteckschanze. Die Rechtecke haben abgerundete Ecken. Auf den Ackerflächen liegen Schlackenreste(Luppe) und mittelalterliche und vorgeschichtliche Keramik
Rechterhand nördlich einer Baumreihe befindet sich auf der Kuppe ein heller kleiner runder Kreis.
Die etwa 150 Meter zu 80 Meter große Rechteckschanze liegt auf dem Nordabschwung im Westhang des "Großen Leuchtbergs" oberhalb der "Schäferhalle". Die Anlage bestand aus einem Wall mit auf Norden, Osten und Süden umlaufenden Außengraben. Wall und Graben sind im Süden am besten erhalten. Der Norden ist durch den Einbau eines Weges gestört. Die Westseite wurde durch eine hohe steile Böschung mit Steinlagen gesichert. Die Nordostecke ist einem Steinbruch zum Opfer gefallen. Der südliche Bereich des Ostgrabens ist durch einen Forstweg überdeckt. Im Südosten gliederte sich ein gesicherter Bereich mit einer Bastion oder einer Warte auf dem Bergkamm an.
Im Umfeld der Ortschaft Einbeck-Sülbeck befinden sich mehrere Wüstungen. Nördlich von Sülbeck liegt der Sülbecker Berg, und im Westen befindet sich der Sülberg nach dem der Suilberggau benannt wurde. In Sülbeck wurde ab dem 17. Jahrhundert wirtschaftlich Sole zu Salz versiedet.
Westlich von Einbeck-Sülbeck und östlich des Sülberges lag die Wüstung Siburgehusen. In deren Nähe befanden sich eine Süß- und eine Salzwasserquelle. Eine "Salinas Siburgehusen" wird 1210 in einer Urkunde des Klosters Amelungsborn erwähnt.
Südlich der Wüstung befindet sich eine etwa zehn Meter hohen flachen Anhöhe. Deren Westrand wird nach Süden durch einen nach Süden ansteigenden Taleinschnitt vom Sülberg getrennt. Der Nordostrand geht almählich in den nach Süden ansteigenden Berg über. Auf der ebenen Anhöhe hatte eine ovale frühmittelalterliche Ringwallanlage gelegen. Das Gelände der Anhöhe fiel nach Norden, Westen und Nordosten steil ab. Der östliche, südwestliche und südliche ansteigende Bereich der Burg wurde durch einen etwa zehn Meter breiten Ringgraben gesichert. Diesen Graben konnte man im Juli 1986 im ausreifenden Getreide vom höheren Sülberg aus erspähen. Damals war der Graben als eingetiefte Delle auf dem südlichen Feld sichtbar. Noch besser waren Graben und Wall auf der Westseite in eine Wiese erhalten. Heute stehen dort Schwarzdornbüsche. Am Nordrand könnte ein noch heute erhaltener Einschnitt einen früheren Zugang zu der Burg darstellen. Auf der rechts davon liegenden Nordwestrundung lag der vermutliche befestigte Vierseithof (festes Haus oder Kemenate) dessen Bodenstrukturen sich in der früheren Pferdeweide abzeichneten.
Die Fundmeldung der Burg mit Fotos und Lageplan wurde an die Einbecker Stadtarchäologen und an das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege gesandt.
Das NNW-SSO ausgerichtete Oval der Burg war über 200 Meter lang bei knapp 150 Meter Breite. Möglicherweise lag auf der Nordwestseite ein befestigter Vierseithof oberhalb der Salzquelle. Westlich der Burg wurde obertägig salzhaltiges Gestein abgebaut.
Jahrelang suchten Forscher die Stammburg der Grafen von Dassel "oben auf" dem "Burgberg", aber sie fanden keine Überreste. Selbst die Dasseler Lehrer und Ortshistoriker Mirus und Mittendorf werteten die Überlieferung vom Pastor und Chronisten Johannes Letzner in der 1596 gedruckten "Einbeckschen und Dasselschen Chronica" einer Burg auf dem Burgberg als Fantasiegebilde ab. Aber Letzners Quellen entsprachen der Wahrheit. 1975 habe ich den gesamten Burgberg abgelaufen. Auf der Höhe des Berges waren keine Graben- oder Wallreste zu erkennen, außer der eingeebneten Fläche einer möglichen Vorbefestigung auf halber Höhe am Nordhang.
Erst im Winter 1985 erkannte ich den Burgwall dank der Entlaubung der Bäume von einem Standpunkt östlich der Burg. Die Kernburgfläche bildet noch heute eine Baum freie Wiese in Schräghanglage. Im Süden sind Reste der ehemaligen Ringmauer als kleiner niedriger Wall erhalten. Südlich davor liegt ein bis zu fünfzehn Meter breiter größtenteils verfüllter Graben. Eine halbovale Rinderweide mit nach allen Seiten abfallenden Rand von knapp anderthalb Hektar Größe bildet am Nordhang des Burgberges die Kernburg. Teilbesitzer der Vorburgbereiche sind die Familien Worm (ehem. Villa Liebau) im Süden, Rudolph im Osten und der Dasseler Stadtforst im Westen (ehem.Hochofen).
Die etwa 1,5 Hektar große alte Dasseler Befestigungsanlage auf dem Nordwest-Abhang des Burgbergs, dem "Hoppenberg", ist aufgrund der auf einem Quellhorizont gebauten Hanglage dem Frühen Mittelalter zuzuweisen. Sie wurde bis zur späteren Erbauung der "Burg Hunnesrück" auf dem Amtsberg südlich von Dassel-Mackensen von den Grafen von Dassel genutzt. Bis ins 16. Jahrhundert deuten Urkunden auf eine ehemalige Nutzung und Bebauung hin.
Die Burg Dassel liegt wie ähnliche Burganlagen in Süd-Niedersachsen, Hessen, Thüringen oder Bayern in Schräghanglage auf einem Quellhorizont zwischen unterem Buntsandstein und dem darüber liegenden Kalkstein. Eine dazwischen liegende schmale Tonschicht lässt Quellwasser zu Tage treten. Eine Quelle liegt in der Burg, weitere Quellbereiche liegen außerhalb der Burg im Südosten in unmittelbarer Nähe im alten Burggraben und im westlich gelegen Waldstück. Dort im Westen ist unterhalb der Quelle noch ein quadratischer Sandsteintrog erhalten mit ähnlichen Maßen wie der "Hunebrunnen bei der Northeimer Bomeneburg". Diese starke Quelle speiste noch bis ins 19.Jahrhundert das Amtshaus der Eisenhütte Dassel (Info des Bewohner des alten Gutshauses in der Eisenhütte / später FHS/ heute Pearl TV// Herrn von Toll 1991).
Der abfallende Riedel an der Nordwestecke des Burgberges wurde mit einer im Halbrund gegen den Berg geführten Ringmauer von etwa 1,5 Meter Stärke gegen den aufsteigenden Südhang nach Osten, Süden und Westen gesichert. Der etwa 15 Meter hohe untere steile Nordhang der Burgfläche oberhalb der Ilme-Niederung wurde durch Abgrabung steiler gemacht. Die erhaltene Höhe des Ringwalles zum einstmals umlaufenden Graben beträgt an der Süd- und Südostflanke heute noch zwischen zwei und fünf Metern. Reste der Ringmauer liegen in dem Südwall auf der Grenze zwischen dem Grundstück der Villa Liebau (heute Familie Worm, Am Burgberg 5) und der unterhalb nördlich gelegenen Rinderweide (ehemals im Besitz der Eisenhütte). Der Zugang zur Burg erfolgte vermutlich von der unteren Ostseite in Höhe der Villa Rudolph. Durch Falschfarben veränderte Luftaufnahmen zeigen direkt oberhalb des Tores auf der Südostseite die Grundmauern eines größeren Gebäudes. Weitere Standorte von Gebäuden erkennt man durch Bodenmerkmale im Westen am Wald und im Norden oberhalb des Steilhangs. Weitere Bodenstrukturen weisen auf noch in späteren Zeiten erstellte kleinräumigere Gebäude hin.
Um den Quellbereich der dauernd fließende kleinen Quelle in der oberen Burgfläche konnten durch den Verfasser im Frühjahr 1985 datierbare Scherben der mittelalterlichen Pingsdorfer Keramik (9. bis 11. Jahrhundert) geborgen werden, und 1986 zusammen mit einem Fundbericht, dem Lageplan der Hauptburg und der Vorburgen, und mehreren Fotos der Wälle an das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege zu Händen von Herrn Dr. Hans-Wilhelm Heine übersandt werden.
(Es gibt Publikationen von Dr. Heine über die Burganlage. Der 2012 verstorbene Herr Heine war damals der "Querschnittsbeauftragte für Burgenfragen" des Landes Niedersachsen. Die Ausarbeitungen einschließlich Lageplan und einem Airbone-Laserscan können beim Niedersächsischen Landesamt für für Denkmalpflege in Hannover bei der Archivleiterin Frau Dr. Nelson oder möglicherweise beim Dasseler Bürgermeister erfragt werden.)
Eine der ältesten Überlieferungen steht in der 1596 verlegten "Chronica von Dassel und Einbeck" die der Pfarrer und Chronist aus Iber "Johann Letzner" schrieb. Dort steht im fünften Kapitel: "Alte Leute berichten wohl, daß von Alters her die Grafen von Dassel, auf einem Hügel, der Borgberg genannt, sollen gewohnet und Hof gehalten haben,...." (Diese Chronik liegt als Reprodruck des Bärenreiter-Verlages in der Einbecker Stadtbücherei. Als ständiger Leser älterer deutscher Literatur war dieser Buchtext für mich die Ursache zur neuerlichen Überprüfung des Burgberges ab 1985).
Im südlichen Vorfeld der Burg wurde der breite umlaufende Graben durch Abtrag des Walles bzw. der Südmauer und Aufschüttung des Grabens um 1900 durch den Großvater des Arztes Dr. Liebau verändert (Info des damals in Hannover praktizierenden Frauenarztes Dr. Liebau 1985: Im "ehemaligen Hohlweg" liegen große Quader des Walles). Die Villa Liebau wurde durch eine weiter bergaufwärts liegende Quelle mit Trinkwasser versorgt. Der Graben eines Stromversorgungskabels soll die Grundmauern der Burg erreicht haben, die vom Dasseler Lehrer Mittendorf als Bergschmiede angesehen worden war. Im Westen der Burg befindet sich eine mögliche viertelkreisförmige Vorburg die die starke Quelle absicherte. Unweit davon verraten Schlackenreste den Standort eines sehr alten Hochofens. Die damals betagten ehemaligen Dasseler Lehrer Mirus und Mittendorf weigerten sich leider beide 1986 mit mir die Burg zu besichtigen, weil sie beide die Befestigungsanlage als Fantasiegebilde ansahen.
Im Landkreis Gifhorn nennt sich eine Einheitsgemeinde aus den sechs ehemals selbstständigen Dörfern Dannenbüttel, Grußendorf, Neudorf-Platendorf, Stüde, Triangel und Westerbeck nach der sagenhaften Sassenburg.
Die mittelalterliche „Sassenburg“ lag in einer nach Norden ausufernden Schlinge der Aller westlich des Ortsteils Dannenbütte.
Von der hochmittelalterlichen Burg sind in der Luftaufnahme in der Mitte der linken Bildfläche deutliche Bodenstrukturen (Schuttflächen) ehemaliger massiver Bauteile sichtbar.
Blickrichtung Nordwest:
Von rechts unten fließt die Aller um eine Sanddüne im Bogen nach Westen. Linkerhand des Flusses im flachen Niederungsgebiet befand sich eine rechteckige Burganlage mit Vorbefestigungen. Heute ist das Wiesengelände komplett eingeebnet.
Blickrichtung Nordwesten:
Im Westteil des Kiefernwäldchens vermutete man bislang eine verschliffene sächsische Ringwallanlage (7. bis 8.Jahrhundert).
Südwestlich der möglichen früh-ma Ringwallanlage befand sich in der ebenen Niederung (auf 54 m üNN) eine hochmittelalterliche trapezförmige Burg. Deren massive Fundamente sind vermutlich noch im Boden erhalten. Im Westen und Süden der Kernburg sind Bodenstrukturen von massiven Gebäude zu erahnen. Die Anlage war von einem System von Burggräben (und Wällen) umgeben. Interessant ist der nordöstlich gelegene dreieckige Keil eines heute eingeebneten ehemaligem Erdaufwurfs (ähnlich dem "Reubenberg" beim Schloss Neustadt an der Leine), der vermutlich mit der Spitze gegen die Strömungsrichtung der Aller gebaut wurde, um die Burg vor Hochwasser mit Eisgang im Winter zu schützen.
Der Zugang zur Burg verlief vermutlich vom östlichen Waldrand (unten) durch den quer liegenden vorgelagerten 200 m langen Ostwall (in der Wiese) in Richtung Westsüdwest, umrundete die Südostecke des Kastells und erreichte die Burg von links im Süden auf der Hochwasser geschützten Seite.
Blickrichtung Westen (Hauptburg - Kastell):
Das großflächige Luftbild zeigt die Burg in der linken Bildmitte. Drei von unten nach oben verlaufende neuzeitliche Gräben (helle Uferbegrenzungen) begrenzen und schneiden die Burgfläche.
Im Vordergrund lag der breite lange hellgraue Schutzwall vor der Anhöhe mit der mittigen Toranlage. Die schmale schräg verlaufende Linie (zwischen den beiden linken neuzeitlichen Entwässerungsgräben) stellt den ehemaligen Burgweg dar. Rechts vor dem Kastell ist das große helle dunkel umrandete Dreieck zu sehen (Reubenberg?).
Es ergibt sich gesamt eine mögliche mehrstufig ausgebaute Kastellburg des hohen Mittelalters vom 11. bis 13. Jahrhundert. Die Zerstörung erfolgte wahrscheinlich in der Fehde zwischen den Welfenbrüdern Herzog Albrecht dem Fetten (von Braunschweig) gegen seinen Bruder Heinrich dem Wunderliche (später Herzog von Grubenhagen).
Kastellanlage 12./13.Jahrh.
Querliegender Hauptgebäudekomplex
Name: Hünenburg, 1720 Die Hunische Burg, "Der Hintere Papenberg"; 500 m östlich Fln. " Riensche Burg"
Meßtischblatt: 4524 Hann.Münden; R 35470 / H 57010
Allgemeine Lage: Südlicher Bramwald, im Dreieck zwischen Werra und Weser
Örtliche Lage: 300 m üNN auf dem nördlichem Ausläufer des "Blümer Berges" östlich von Volkmarshausen (120 m üNN)
Baugrund: Graubrauner Wesersandstein.
Baumaterial: Verschiedenfarbige Sandsteine, Quarzite, Basalt.
Beschreibung: Ungewöhnlich große, im Ursprung vorfrühgeschichtliche Burgwall-Anlage, Gesamtausdehnung Nord-Süd 530 m, Ost-West 350 m, 40 m Höhenunterschied Als sichtbare Baureste sind Mauerfundierungsterrassen rings um die Hochfläche zu erkennen. Im Inneren fallen flächige Steinansammlungen und Lehmstreifen auf . Die Hünenburg bildet eine dreieckige Hochfläche mit abgerundeten Ecken. (Nord- und Südradius betragen rund 50 m, der Ostradius ungefähr 100 m). Die Längen der Seiten (bei sich schneidenden Geraden) sind Westseite:700 m, Südostseite 650 m, Nordostseite 500 m. Im Nordosten ist der Mauerverlauf nur sehr schwer zu erahnen..
Der Höhenunterschied zwischen Hochebene und nördlicher und westlicher Talebene beträgt 150 m. Die Hochfläche fällt von 312,4 m üNN im Westen auf 270 m üNN im Osten flach ab. Von Süd nach Nord verringert sich die Höhendifferenz ebenfalls um 40 Meter. Der sehr flache Sattel ( 290 m ) zwischen "Hünenburg" ( 312,4 m ) im Nordwesten und sich südöstlich anschließendem "Blümerberg" ( 320 m ) bildet ein Trapez, dessen schmale Nordwestseite ist fast 250 m lang.
Die Hochfläche des "Blümerbergs" ist rings um die flache Kuppe mit Sumpfgebieten umzogen. Vom Sattel entwässern zwei Bäche das Feuchtgebiet nach Norden und Westen in tief abfallende Kerbtäler.
Drei dauernd fließende Quellen geben ihr Wasser zusätzlich in den nordöstlichen "Helle Grund". Südlich der Ostrundung der "Hünenburgmauer" und etwa 40 m von der beginnenden Südostgeraden knapp über der 290-m-Isohypse am "Rischplatz" entspringt die der Burg am nächsten liegende dauernd fließende Quelle. Hier in der Nähe wird vermutlich ein Burgtor gelegen haben.
Beim Bau des von hier nach Südwesten führenden "Sandweges" wurde das Mittelstück der fast parallel verlaufenden Mauerterrasse der Südostfront zerstört. Auf dem höchsten Teil des Sattels zeigt sich im Burginneren, etwa 15 m hinter dem Wall ein fast 30 m langer Graben mit Vorwall. Zwanzig Meter südlich, im Zuge des Mauerverlaufs durch einen Forstweg geschnitten, erkennt man die Mauergründung. In einem Windwurf in der Nähe stecken im Wurzelballen Hüttenlehmreste.
Etwas weiter am tieferen Westabhang ist der 4 m breite Versturz der Mauer mit den unterschiedlich farbigen Sandstein- und Quarzitblöcken gut zu erkennen. Aus dem Sumpf auf dem Sattel fließt ein Rinnsal fast parallel im Abstand von 15 Metern zu der Mauerterrasse in Richtung Westen in den "Steingrund". Auf einer Hangkante vom über 700 m südlich entfernten ehemaligen Mühlsteinbruch herauf erklimmt der "Försterstieg" auf Höhe des "Dennerlein"-Gedenksteines den Sattel. Zuvor passiert er die oberhalb liegenden Rund- und Ovalpingen. Deren Entfernung zur Burg beträgt vielleicht 100 m. Der Flurname westlich des "Försterstiegs" lautet "Der Vordere Papenberg" . Auf Höhe des "Dennerlein-Steins" zweigt vom Bächlein eine Rinne ab, führt mit wenig Gefälle auf die Burg zu, quert den Mauerverlauf unterirdisch und verläuft nach dreißig Metern im Burginneren. Zwanzig Meter weiter bergab beginnt ebenfalls eine Rinne und begrenzt die Südrundung der Hünenburg.
Ab dem südlichsten Punkt im Verlauf der Mauerumbiegung steigt die Terrasse von 270 m üNN am Westabhang fast geradlinig bis auf ungefähr 305 m üNN, um dann wieder in der Nordumbiegung nach Osten umzuschwenken. . Der Mauerbereich südwestlich der Jagdhütte erscheint entweder gestört zu sein, oder hier hat ein doppelt hintereinander gestaffeltes Terrassensystem bestanden, oder zumindest ein nach innen zurückgesetzter Mauerzug. Vielleicht lag hier am Steilhang eine gut zu verteidigende kleine Toranlage. Östlich der Nordumbiegung läuft der Mauerzug zur Südwestecke des kleinen Steinbruches am Nordabhang der Hünenburgkuppe. Ab der Südostecke des Bruches ist der Mauerverlauf nur zu erahnen .
Wäre die Mauer bis zur Nord-Ostumbiegung auf der ( sich bis auf 270 m NN fallenden ) unteren gut sichtbaren Hangkante der Hochfläche verlaufen, so ließe sich die These von der dreieckigen Anlage nicht halten. Nach dieser nordöstlichen Umbiegung ergibt sich, nach Süden anschließend durch eine breite Eindellung nach innen, ein leicht geschwungenes fast gerades Ostmauerstück .
Nach einer Forstkarte aus dem 19.Jahrhundert bildet das Flurstück Nummer 62 "Hünenburg" ein unregelmäßiges Zehneck .
Es besteht aber die Möglichkeit,dass von der Südostecke des Steinbruches auf einer schwach ausgeprägten Hangkante, mit geringerem Höhenverlust wie die tiefer liegende Linie, die Mauer zu der zuerst erwähnten Ostrundung unfern der Burgquelle führte. Der braune Waldboden zeigt hier in einer breiten Linie eine mehrere Zentimeter starke schwarze Bodenschicht. Sie könnte von einer verbrannten Holzkonstruktion stammen.
Dagegen spricht wieder die Tatsache, dass unterhalb der Ostseite und der Nordostseite der unteren Hangkante bis in mittlere Hanghöhe Massen von Steinversturzmaterial unterschiedlicher Größe und Färbung liegen, welche von der ehemaligen Mauer oder von Innenbauten stammen könnten. Auf dem Nordwestsporn (südlich der Flur "Rehkopf" bergaufwärts oberhalb des Eisenbahntunnels) in Richtung Volkmarshausen befinden sich ebenfalls größere Steinansammlungen. Im steilen West- und Nordhang hat sich nicht soviel Material halten können .
Im Burginneren fällt auf, dass hier größere Steine oder Steinblöcke an der Oberfläche fehlen.
Von der Nordwestrundung der Mauer (nordwestlich des Steinbruchs; 300 m üNN), fast 50 m parallel nördöstlich des breiten Gestells auf der Mitte Sporns, fallend auf 270 m NN, läuft eine etwa ein Meter hohe Terrasse bergab als Begrenzung der Schuttfläche. Sie ist nur vom aufsteigenden Nordhang gut erkennbar.
Da die beiden Sporne ungeschützte Flächen darstellten, könnte ich mir hier eine Befestigung in einer zweiten Ausbauphase der Burg vorstellen. Vergleiche hierzu bieten der Nord- und Südsporn der mittleren ("Zweiten") Umwallung" der "Vogelsburg" bei Vogelbeck / Einbeck.
Vom Fuß des Nordostsporns erklimmt in Serpentinen der "Haumeister Stieg" die der Burg zugewandte Talseite des "Helle Grundes" und erreicht unterhalb des "Frühstücksplatzes/Rischplatzes" das gut erkennbare Ende der Ostumbiegung der Mauerfundierung. ----Ein rindenloser eineinhalb Meter hoher und gut fünfundzwanzig Zentimeter im Durchmesser dicker "Schubberbaum" steht direkt auf dem Mauerverlauf ( im Jahre 2002). Die Steine der "Pioniermauer" unterhalb im Steilhang könnten von hier stammen und /oder beim Bau des Sandweges aus dem Südostmauer-Material gewonnen wurden sein (Recycling) .
Die Nordabflachung des "Blümer Bergs" (Fln. "Rische Bruch" oder "Kussenbruch" ) bildet gegen die seicht ansteigende Kuppe einen kurzen abrupten Anstieg von 2 bis 3 Metern Höhe auf einer Länge von 200 m. Die Fläche (etwa 2 Hektar im Quadrat ) sieht aus wie ein ausgekofferter mittelalterlicher Steinbruch von geringer Tiefe. Von der südlichen Ecke, etwa 20 m entfernt im Tannenwald versteckt, in der Nähe einer fast 5 m tiefen Rund-Pinge, ziehen mehrere fast parallel verlaufende Pingenzüge in südwestlicher Richtung auf den alten Aufschluß einer Ton- oder Sandgrube zu. Von hier nach Nord-Nord-West fließt ein alter Entwässerungsgraben mit beidseitig hohen Wällen in Richtung "Hünenburg" . In der heutigen Forstabteilung 112 (Fln. "Das Alte Gehege") knickt nördlich des bis in die Sechziger Jahre genutzten, aber heute verfüllten, Quarzitbruches, der Hauptpingenzug nach Westen um . Fast 200 m weiter befindet sich das Gebiet mit den Rundpingen südlich des "Steingrunds" .
Das Gebiet der Flur "In den Ellern" wird südlich der Blümerbergkuppe von einem Graben begrenzt, der das Feuchtgebiet des östlichen "Blümer Bergs" (Eichenbestand) nach Norden entwässert. Nach Süden wird das Wasser dieses Sumpfes ( Fln. "Am Oelig Loche" ) über den "Düstere Keller Graben" abgezogen ..
Östlich der "Hünenburg" und nördlich der Flur "In den Ellern" läuft die Hochfläche des "Blümer Bergs" in den leicht ansteigenden, aber quer liegenden 200 m kurzen Ost-West verlaufenden, Kamm des "Holzwiesen Berges" aus ( Forstabteilung 108). Der östliche Teil des Abhangs zum 90 m tiefer fließenden "Schedebach" trägt die Flurbezeichnung "Rienische Burg", das bedeutet "Grenzburg" nach der Überlieferung von Herrn Günter Kaerger, Hann.Münden 2002. Diese mit größeren Steinblöcken übersäte lange Blockhalde (bei 10 m Breite und fast 1 m Höhe) biegt an beiden Enden zum Steilhang ab. Das westliche Ende senkt sich auf einen kleinen Sporn ab, der auf halber Steilhanghöhe drei über 5 m tiefe Rundpingen trägt, mit eindeutigem Schurf auf schmale senkrecht in den Berg ziehende Eisenerzgänge. Ein Erzgang sieht aus wie ein zugeschütteter Stollen. Unterhalb direkt neben dem "Hellegrundsbach" befindet sich ein, als Naturdenkmal ausgewiesener, kleiner ehemaliger Basaltsteinbruch. Der östliche Ausläufer des Kamms biegt nach Norden um ( 40 m ) und senkt sich von 285 m üNN auf 250 m üNN hinab (bei waagerechter Länge von rund 100 m). Von hier schwenkt eine Hangkante isohypsenparallel um fast 80 m nach Westen, um als schwache Überhöhung wieder den Berg hinauf zu steigen . Der untere Teil der eineinhalb Hektaren große Fläche sieht aus wie eine viereckige flache, in den Hang gedrückte, Wanne . Der obere Teil der Burg wird von dem unteren Steilhangbereich durch eine waagerecht am Hang verlaufende 5 m breite Terrasse abgeteilt .
Es besteht hier die Möglichkeit, dass es sich um eine "Frühmittelalterliche Hangburg" handelt, oder eine Vorgeschichtliche Burg, die nicht unbedingt zeitgleich zur "Hünenburg" bestanden haben muss..
Die "Hünenburg" beherrschte das Umland mit guter Aussicht und angriffsicherer Lage. Die "Rienische Burg" sicherte vielleicht nur die Eisen- und Rohstoffabbaustätten, sowie die möglichen Verhüttungs- und Weiterverarbeitungsplätze des Eisens am Schedebach . Zum Vergleich führe ich die "Frühmittelalterliche Dasseler Burg" (am Burgberg) an, von der aus die Dasseler Grafen, bei ähnlicher Lage auf einem Nordhang, die urkundlich erwähnten Eisenverhüttungsanlagen kontrollierten.
Im Schedebachtal arbeiteten noch bis in das vorige Jahrhundert mindestens vier Wassermühlen. Ob hier auch eine Eisenhütte und eine Hammerschmiede dabei gewesen sein dürften, welche möglicherweise mittelalterliche Verarbeitungstraditionen fortsetzte, sollte von Historikern erforscht werden .
Die 11 Hektar große "Volkmarshäuser Hünenburg" ist ein gutes Beispiel einer Befestigung aus der Eisenzeit oder Römischen Kaiserzeit mit zusätzlicher Vorverstärkung der Sporne.
Eine von Form und Größe (7 Hektar) vergleichbare Befestigung liegt westlich von Haltern auf dem Annaberg in Westfalen. Sie wurde aber von Schuchardt als vermutliches Früh-Augustäisches Römerlager angesehen.
Die Flurnamen "Der Hintere Papenberg" für die westliche Hünenburg und der Fln. "Der Vordere Papenberg" für den mittleren westlichen Teil des "Blümer Berges" lassen den Schluß zu, dass diese Bereiche ursprünglich zu dem am anderen Weserufer gelegenen Kloster Hilwartshausen gelegen haben könnten. Unterhalb des Westhanges der "Hünenburg" liegen die Fluren "Lausewinkel" , "Am Dreisch" und "Kiekbusch". Vom Fuß des Nordwestsporns von der Dorfmitte Volkmarshausens zur alten Schule über die Fluren Kiekbusch und Rehkopf ziehen sich mehrere parallel den Hang aufsteigende flache Hohlwege. Im oberen Steilhangbereich sind sie nicht mehr zu verfolgen . Auf den mittleren Höhenmetern des Berges oberhalb des Eisenbahntunnels ist eine im rechten Winkel auf die Mauer zulaufende Rinne auf dem Kamm des Sporns erkennbar. Dieser Weg ist nicht mit der tief ausgeschürften südöstlichen Rinne der "Negenborner Burg" bei Einbeck vergleichbar.
Im Bereich der Gemarkung Volkmarshausen befinden sich neben einer Jungsteinzeitlichen Wüstung auch eine großflächige aus der Eisenzeit.
Südlich der Flur "Der Vordere Papenberg" hat im oberen "Thielebachtal" westlich des "Ankebergs" (=Annaberg), vermutlich an der Quelle des "Thielebachs" oder südlich davon auf einem Sattel, etwa 2000 m südlich der "Hünenburg", die urkundlich bezeugte "Sankt-Annen-Kapelle" gestanden.
Von Hann.-Münden kommend, den Steilanstieg östlich des "Questenbergs" nehmend, ziehen die Wegespuren des "Helleweges" quer über den "Blümer Berg" südlich am "Ankeberg" vorbei in Richtung Nordosten auf den Ort Scheden zu. Sie tangieren das Vorfeld der "Hünenburg" in etwa 800 m Entfernung südöstlich, und senken sich im "Clusbachtal" fast parallel nördlich der Hann.Mündener Landwehr zum Schedetal hinab.
(Auf dem ansteigenden kleinen Sporn nördlich des "Clusteiches" zeigen zwei hintereinander liegende Terrassen die Lage ehemaliger Gebäude an.)
Funde: In der mittleren Pinge unterhalb des Westsporns der "Riensche Burg" liegen Klopfsteine aus Basalt. Im Bereich des "Sandweges" südlich der Burg befand sich eine Vorgeschichtliche Scherbe aus groben braunen Material. Weitere lagen im Westhang im Zuge des Hohlwegbündels in der Forstabteilung 105. Im "Steingrund-Rinnsal" auf Höhe des "Dennerleinsteins" fand ich ein Hufeisen (vermutlich ein Kuh- oder Maultier-Hufeisen) und einige mittelalterliche graue Scherben.
Auf mehreren Stellen in Windwürfen war verbrannter Hüttenlehm zu sehen.
Die Lehmstreifen im Burginneren lassen auf Fundamentabdämmungen von Häusern gegen aufsteigende Nässe schließen . In der Burgfläche lag ein bearbeitetes Kalksteinstück, welches ich als Primitiv-Werkzeug in Form einer Hacke für landwirtschaftliche Nutzung ansehen würde, was aber bislang von den meisten Archäologen in Abrede gestellt wird, obwohl mir gleiche Typen auf eisenzeitlichen bis frühmittelalterlichen Burgen schon des öfteren aufgefallen sind. Ähnliche Stücke liegen auf der "Bühler Burg" südlich von Northeim und der "Negenborner Burg" bei Einbeck usw.
In älteren Kartenwerken wird der Berg noch "Burgberg" genannt. Die Stadt Bad Salzdetfurth liegt in einem Durchbruchstal der Lamme durch einen West-Ost verlaufenden Höhenzug. Im Westen erheben sich der Hildesheimer Wald, im Osten die Ausläufer der Sauberge. Die Lamme fließt von Süden von Bodenburg kommend nach Norden, um dort bei Heinde in die von Osten nach Westen fließende Innerste zu münden. Schon im Mittelalter (ab 1214) nutzten die Herren von Steinberg die Salzquellen im Westen der heutigen Stadt. Zum Schutz baute man zu verschiedenen Zeiten zwei Burganlagen. Die jüngere lag auf dem östlich gelegenen "Sothenberg", die ältere auf dem nordwestlich aufsteigenden "Burgberg".
Der dreieckige Burgberg (222 m üNN) wird im Westen durch ein nach Norden aufsteigendes Tal vom Rosenberg getrennt. Im Nordwesten senkt sich von einem etwa zwanzig Meter tiefer liegenden Sattel (180 m üNN) der Bergfuß in Richtung Osten bis zur Lamme hinab. Die Südostseite fällt steiler bis zum Kurgarten und der Therme bis zum Fluss Lamme (auf 100 m üNN) bergab. Auf dem etwa dreieckigen mit Buchen bewaldeten Burgberg nördlich von Bad Salzdetfurth erkennt man nur sehr schwer den geschlossenen Wall-Graben-Linienzug einer sehr alten Befestigungsanlage. Der Graben ist in keiner topographischen Karte eingetragen. Nord- und Südostabschnitt sind ungefähr 600 Meter lang, die Westseite ist 400 Meter breit und die Ostseite ungefähr 300 Meter, von den Ecken ist der Südostbereich am stärksten abgerundet. In dieser großen trapezförmigen Wehranlage befindet sich im Nordwesten eine etwa 2,5 Hektar große Ost-West gestreckte obere vollständig eingeebnete vermutlich jüngere Burg. Nur im Osten dieser Kernburg befinden sich die geringen Reste von einem verfüllten Graben. In deren Zentrum liegen unter dem Humus mögliche Baureste des Mittelalters. Flache Steinbrocken, handgestrichene Ziegelsteine und Schieferplattenbruchstücke. Es fanden sich nur wenige Stücke von hochmittelalterlichen Keramikscherben. Der große Grabenring verläuft im Norden um die Kuppe des Burgberges und zieht bis tiefere Lagen den Südhang hinunter. Dort im Süden deutet ein Hohlweg auf einen Zugang hin. Die Wehranlage könnte zum Schutz der Salzquellen erstellt worden sein. Die Burg ist in der Literatur nicht erwähnt. Nordöstlich des Burgberges liegt der ältere Ortsteil "Detfurt" mit seiner "Archidiakonatskirche" (Mutterkirche und Erzpriestersitz zur Zeit der Christianisierung der Sachsen). In der Nähe dieser ältesten Taufkirchen in Sachsen lagen auch meist karolingische Kastelle oder vorgeschichtliche ältere Burganlagen.
Diese großräumige Wallanlage auf dem Salzdetfurther Burgberg war vielleicht ein karolingisches "Fort", von dem der nordöstlich gelegene Ort "Detfurth" seinen Namen erhalten haben könnte, falls nicht die Furt der Frankfurter Strasse durch die Lamme als Namensgeber herangezogen wurde. In alten Urkunden liest man "Detvorde" oder "Dietvorde". Ursprünglich könnte es "Thiotforde" oder "Thietford" geheißen haben, analog zur karolingischen Stadtgründung "Herford = Herifurt". Wärend letzteres eine mögliche "Heerfurt" oder ein verballhorntes "Heer-Fort" war, mag "Dietvorde = Teutford =(eine) Volks-Burg" gewesen sein.
Die großräumige Volksburg mit knapp 10 Hektar Innenfläche sicherte möglicherweise aber auch die Furt der "Frankfurter Straße" über die Lamme unterhalb des südlichen Bergsporns. Ein tief eingeschnittenes Hohlwegbündel zieht westlich des Burgbergs bergauf zum nördlichen Pass in Richtung Hildesheim. Nordwestlich der Burg "auf dem Rhoden" lag ein Landthingplatz, der durch eine neu errichtete Steinsäule gekennzeichnet worden ist.
Die Burg besteht aus einer großflächigen Wallanlage mit schmalem umlaufenden Graben und einem niedrigen Innen- und Außenwall. Der Innenwall ist vermutlich der Überrest einer Holz-Erde-Mauer (in Blockhaustechnik) mit vorgelegter Blende einer Steintrockenmauer. Der bis zu 4 Meter breite Graben ist größtenteils verschüttet. Der geringe Vorwall ist nur in Teilbereichen gut zu erkennen. Die im gesamten Grabenverlauf sichtbare Innenböschung ist bis zu einem Meter Höhe erhalten. Parallel zum Wall verläuft der zwischen 10 und 15 Meter breite innere Materialentnahmebereich. Dessen Innenlinie ist als bis zu 30 Zentimeter hohe Böschung vorhanden. In die große Wallanlage hinein bauten vermutlich spätere Herrschaften im Nordwestbereich eine geostete ovale (Rechteck)-Anlage mit knapp 2,5 Hektar Fläche. Deren breiter Ostgraben besitzt nur noch einen niedrige Innenböschung mit anschließender Bodenwelle eines eingeebneten Walles. Im Süden schützte eine hohe Böschung diese Burg. Im Westen und Norden der Kernburg zeigt verbrannte Erde mit Ziegelbrocken und vielen kleinschichtigen Sandsteinen, dass hier Mauern oder Fachwerkgebäude gestanden hatten. Auch die Burgen Wohldenberg und Wohlenstein im Ambergau wurden aus kleinschichtigen Steinen erbaut.
Im Westteil sind einige Schieferplattenbruchstücke als mögliche Hinweise auf eine mittelalterliche Bebauung zu finden. Im Südwestbereich der großen Grabenanlage nahe der Steilhangkante zur "Frankfurter Heerstrasse" liegt ein großes Stück Gußmauerwerk als möglicher Rest eines massiven Bauwerks. Nach Auswertung meiner Fotos zeigen in diesem Bereich die Oberflächenstrukturen einer ebenen Fläche mögliche Gebäude oder einen unterteilten Baukomplex an. Sowohl der Ost- als auch der Südwestbereich besitzt mehrere ebene Flächen/Podeste welche als kleine Hausgrundrisse zu bewerten sind. Zudem könnten einige Gruben und rechteckige Flächen am Innenwall sichtbare Reste von Gebäuden sein. Ein neuzeitlicher Brunnen (in der topographischen Karte als Wasserbehälter = Wbh. ausgewiesen) - links neben dem von Süden nach Norden aufsteigenden Hohlweg - liegt genau an der tiefsten Stellen des umlaufenden Burggrabens der großen Wallanlage. Hier wurde vermutlich schon damals Oberflächenwasser aufgefangen.
Östlich der Zisterne zieht der Hohlweg von den Salzquellen kommend den Burgberg hinauf. Hier könnte ein Tor der Anlage gelegen haben. Als Gründung der Wallburg ist das 8./9. Jahrhundert zu vermuten. Innerhalb der Burganlage entspringt keine Quelle. Westlich der Burg am gegenüber liegenden Berghang auf halber Höhe ist auf der Karte der "Preussischen Landesaufnahme" eine "Burgquelle" verzeichnet. An der zum Rosenberg gehörenden westlich der Burg gelegenen Bergflanke, etwas oberhalb des Quellhorizonts, verlief fast hangparallel ein etwa 500 Meter langer Schutzwall, der heute nur noch als Böschung zu erkennen ist. Die zur Zeit gut wasserführende Quelle lag ursprünglich in einem kleinen Teich, dessen geringer Damm in Resten noch erhalten ist. Diese Quelle war mit weiteren Quellen durch Altwege mit dem Burgberg verbunden. Am nordöstlichen Bergfuß des Burgberges befinden sich Hungerquellen die in den "Peselbach" enwässern, der sich östlich des Burgbergs in die Lamme ergießt.
Blickrichtung Westen, im Vordergrund der östliche schmale Halsgraben mit der dahinterliegenden Berme und einem niedrigen Wall (als Schuttrest der ehemaligen Burgmauer).
Gruppe baulicher Anlagen
Ringmauer: Ostwall mit Graben sichtbar; südl. Graben durch Mauerversturz verschüttet(Maueranbauten) östliche Vorburg verwischt. Wüstung im Nordhang unterhalb zu erahnen; östliche Außenvorwerke. Gesamtlänge: W-NW - O-SO 200 m. Westliche Kernburg: W-O: 100 m Länge, zu N-S: 40 m Breite. Höhe üNN: 200 m – 235 m Westl. Kernburg 230 m bis 233 m, Vorburg Pkt. 235 m; nö Unterburg 220 m; östl. Kuhlager 200 m. TextgliederungLage, Name
Der „Sothen-Berg“ ist der nordwestliche Ausläufer der „Sauberge“ östlich oberhalb der Altstadt von Bad Salzdetfurth. Der Sothen-Berg besteht wie die umliegenden Berge aus schräg gestellten Schichten des rotbraunen mittleren Buntsandsteins. Von hier waren von den Besitzern der Burg die Salzdetfurther Salzquellen und die Salzpfannen direkt einsehbar. Der 235 Meter hohe „Sothen-Berg“ ist durch einen Sattel von der 400 Meter östlich gelegenen 257 Meter hohen Kuppe des „Salzbergs“ getrennt. Dort sind am am Nordhang salzhaltige Quellen vorhanden. Auf dem „Kuhlager“-Sattel befindet sich eine Mulde/Zisterne mit dem daneben liegenden Grundriss eines größeren Gebäudes(Stall). Von hier steigt in Richtung Westen eine geschotterte Forststrasse bergauf zum Trinkwasser-Hochbehälter und Sendemasten auf dem „Sothen-Berg“. Beide neueren Bauwerke haben das Zentrum der Burganlage stark in Mitleidenschaft genommen. Beim Bau des Wasserbehälters wurde der Nordostbereich zerstört, der Sendemast steht im Südwestbereich der Burg.Beschreibung des Objekts
Nähert man sich der lang gestreckten Bergkuppe des Sothen-Bergs von Osten, erkennt man rechts des Weges im Anstieg schmale gestaffelte Terrassen. Weiter bergauf befindet sich rechts nördlich des Weges ein Steinbruch. Hier beginnt schon der mögliche Vorburgbereich. Weiter dahinter in Richtung Westen bei „Punkt 235,0" sind rechts des Weges mögliche Baureste zu vermuten. Weiter links des Weges ist eine abgerundete ebene Fläche zu erkennen. Man sieht von hier aus in einer Entfernung von etwa 50 Meter den vom Weg geschnittenen Ostwall mit dem bis zu 6 Meter breiten aber flachen Burggraben. Die größte Höhendifferenz zwischen Graben und Wall beträgt knapp einen Meter. In diesem Wall stecken vermutlich die Grundmauerreste der Ringmauer. Der Wall ist vom Innenraum her höchstens 50 Zentimeter hoch erhalten. Von der ovalen Burganlage ist im Frühjahr bei Bewuchs nur der Südschenkel der Ostmauer als niedriger Wall mit vorgelegtem Graben gut zu erkennen. Rechts nördlich des Fahrweges deutet ein kleines Schutthügelchen den Standort eines Turmes an. Von hier schwingt sich der Nordschenkel des Ostwalles bergab, um nach 15 Metern Länge in Richtung Westen umzubiegen. Auch dort ist der Außengraben gut sichtbar. Der Wall ist bis fast an den Zaun des Wasserbehälters zu verfolgen. Der etwa 6 Meter breite aber nur noch bis zu einem Meter tiefe Graben verliert sich im Gelände. Der südliche Abschnitt des Ostwalls zieht fast 20 Meter bergab in Richtung Süden. Der Bogen der Südostecke ist zerstört. Aber hier sind unterschiedlich große Steinbrocken aus Buntsandstein, kleinere Kalksteine, handgestrichene Dachziegel- und Mörtelreste zu finden. Der weitere Verlauf der südlichen Ringmauer in Richtung Westen ist als niedrige Geländestufe bzw. als Böschung erhalten. Unter der Laub- und Humusschicht sind Buntsandsteine, Rogensteine, Kieselsteine und Reste von möglichem Gußmauerwerk zu finden. Außen herum verläuft heute als Terrasse der vermutlich verschüttete Burggraben. Folgt man der Geländekante entlang dem eingezäunten Bereich des Sendemastes, erkennt man nach knapp 100 Metern von der Südostecke entfernt, dass hier der westliche Bogen der Ringmauer durch den zur Stadt absteigenden Fußweg überdeckt wird. Weitere 50 Meter bergab zeigt eine Geländestufe im Wegeverlauf eine rings um den Berg ziehende höhengleiche Geländestufe an. Wiederum von der Westseite des Plateaus in Richtung Wasserbehälter schauend, erkennt man an der Nordwestecke der Burg im Zuge der Ringmauerflucht eine sich geradlinig nach Osten streckende schräge Fläche mit südlich gelegener höherer Böschung. Es könnte sich um den ehemaligen Standort eines langen in Richtung West-Ost gestreckten Gebäudes handeln. Weiter in Richtung Osten wurde das nördliche Gelände der ehemaligen Ringmauer der Burg durch den Bau des Wasserbehälters stark zerstört. Unterhalb der Burg im Nordhang zeigt das Gelände mögliche Standorte von Wirtschaftsbauten. 20 Meter westlich von der Südostecke der Burg entfernt zieht eine steinige Geländedelle(Graben) geradlinig den Südhang hinab. Vielleicht handelt es sich um einen Wasserablauf des Ringgrabens oder eine alte Forstgrenze.Entdeckung, Untersuchung, Ergebnisse
Die örtliche Überlieferung deutet auf eine „von Steinbergsche Burg“ hin. Den Herren von Steinberg wird die erste „industrielle“ Nutzung der Salzquellen im frühen 13.Jahrhundert.zugeschrieben. Da die Herren „von Cramm zu Bodenburg“ als Nachfolger der Steinbergschen Güter nur östlich der Lamme Waldflächen besitzen, war auch dort eine mögliche Burg zu suchen. Die „Lamme“ bildete zeitweilig die Grenze zwischen den Winzenburger und Woldenberger Herrschaftsbereichen. Somit könnten hier bei Salzdetfurth zwei Burgen als Grenzfesten zeitgleich bestanden haben. Auf dem Burgberg/Emilienhöhe lag eine mögliche Winzenburger Wehranlage, und auf dem Sothen-Berg könnte (laut dem Chronisten Johannes Letzner) nach Verlust der Goslarer Stammburg der folgende Hauptsitz der Herren von Steinberg erbaut worden sein.Datierung/Interpretation
Burg des hohen Mittelalters des 12./13.Jahrhunderts. Auch die „Burg Homburg“(frühes 12.Jht.) bei Stadtoldendorf und die „Kleine Staufenburg“ bei Zorge(frühes 13.Jht.) hatten nur kleine Ringgräben, genauso die „Alte Bühler Burg“ bei Bühle im Landkreis Northeim. Die örtliche Überlieferung spricht von einer Zerstörung der „von Steinbergschen Burg“ im Jahre 1473. Diese Burg wurde bislang auf dem Burgberg vermutet.Historische Bezüge
1182 Conradus de Stenberche, Enkel des Henricus de Bodenburg. Die Linien Bodenburg und Steinberg wurden bislang immer der gemeinsame Burgsitz auf der Bodenburg zugeschrieben, obwohl die Sauberge mit Salzdetfurth vermutlich nur zur Burg auf dem Sothen-Berg gehörten.Hinweise zur denkmalpflegerischen Praxis
Da die Burganlage schon durch den Bau von Wasserbehälter und Fernsehumsetzer/Funkmast stark geschädigt wurde, sollten die Burgreste umso besser geschützt werden.Literatur, Schriftquellen
Johannes Letzner, Hildesheimer Chronik, Ursprung der adeligen Geschlechter.Blickrichtung Ost:
Auf dem Acker in der Mitte nördlich der K6 ist im Flurbereich des" Gerichtsplatzes - Königstuhl -" eine in Teilbereichen durch einen dunklen Ringgraben eingefaßte helle Fläche sichtbar. Im Zentrum lag vermutlich ein Kreisring. Um die gesamte Fläche herum verlief vermutlich ein heute eingeebneter Vorwall, um dem ein nur im Hintergrund im Osten und links im Norden sichtbarer weiterer Graben verlief. Letzterer könnte den Verlauf der alten Heerstraße bilden, analog an der Hünenburg bei Wulften am Dutberg. Auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme verläuft die Heerstraße dort ebenfalls ursprünglich bergaufwärts um die Wallanlage herum (siehe Fundmeldung Hünenburg Wulften 1980).Blickrichtung Westen:
Der Heimatforscher Werner Hellwig sagte mir neben der Wüstung "Neddern rode" gäbe es in der Hattorfer Überlieferung auch den Hinweis auf ein "Oberrode". Diese Wüstung könnte die eingeebnete ehemalige Wallanlage sein. So wie die ehemalige Osterroder Burganlage noch heute teilweise sichtbar eine ovale über 200 Meter lange Wallumfassung zeigt, könnte auch hier eine Burg als Wegesperre gelegen haben. (Die obere Schildmauer der Burg-Osterode ist im unterem Mauerbereich in frühmittelalterlicher Fischgrättechnik gebaut). Aufgrund der Größenordnung scheinen die Bodenmerkmale eine ähnlich große Wallanlage darzustellen.Interessant wäre zu wissen welche Bedeutung die längsrechteckigen Grundrisse darstellen genauso wie das zentrale breitere Ost-West gestreckte Rechteck mit dem absidenartigen westlichen Mittelteil. Die dunklen Bodestrukturen könnten übereinander liegende Abgrenzungen alter Feldeinteilungen sein, die zusammen Gebäude ähnliche Merkmale zeigen und den Betrachter zu täuschen vermögen. Es könnte sich aber wirklich um eine Wallanlage handeln, zumal von dort nach Norden der "Clusberg" aufsteigt. Zum anderen befand sich auf dem Clusberg eine weitere Ringwallanlage, deren Graben in der nächsten Fundmeldung beschrieben wird.
Blickrichtung Südost: Eine große mandelförmige vorgeschichtliche Wallanlage lag auf dem breiten nördlichen Plateau des Wurmbergs im Harz. Die Nadeln der Bäume im Ringgraben sind dank besserem Zugang zur Bodenfeuchtigkeit dunkler ausgefärbt. Die schmale Rundung des mandelförmigen Walles ist bergauf zur höheren Südostkuppe gerichtet. Der aus großen Gesteinsblöcken bestehende zerfallene breite Wall ist links im Norden teilweise bis zu einem Meter Höhe erhalten. Die Fläche des Walles beträgt West-Ost 200 Meter Länge und Nord-Süd 120 Meter Breite. Der Wall könnte sowohl aus dem frühen Mittelalter als auch auch älteren Zeitbereichen stammen. Die südöstliche Rundung wird durch eine kleinere Kreisanlage mit einem Durchmesser von etwa 50 Meter überlagert. Dieser Ringwall und der Südwestbereich des großen Rings werden von einem größeren schwach ausgeprägten Rechteck mit abgerundeten Ecken überprägt. Alle drei Befestigungsanlage liegen noch links von der Panzerstraße. Der rechteckige weiter südöstlich gelegene weiße Fleck stammt von einem Standplatz eines ehemaligen amerikanischen Horchposten-(Turm mit ehemals Parabolspiegel-ähnlichen Telefonieabhorchanlagen).
Die Eckpunkte rechterhand des Ringwalles deuten auf eine größere aber schwächere Ringanlage hin, in der der Verfasser 1970 als Bundeswehrsoldat in mehreren Windwürfen Überreste von bronzezeitlichen Urnen fand. Leider ist dieses Gebiet einem Teich für Beschneiungsanlagen für Kunstschnee im Winter zum Opfer gefallen.
Im Winkel zwischen Ohlandtstraße und Angerstraße im ehemaligen Mühlenteich.
Blickrichtung Norden auf das Kloster Wiebrechtshausen. Im Klostergarten zeichnet sich der Grundriss einer Ei-förmigen Wasserburg ab. Die schmale Rundung zeigt zum aufsteigenden Gelände des Rethoberges. Man erkennt den äußeren und teilweise den inneren Baugraben der ehemaligen Mantelmauer (= Ringmauer mit der Außen- und Innenschale). Außen sind die Gruben von Stützpfeilern zu sehen.
Oben zeichnet sich im ehemaligen Garten der Burggrundriß ab mit der ehemaligen Klostermühle im Vordergrund. Die Mühle diente auch der Burg zur Veränderung des Wasserspiegels (Absenkung des Wasserstandes für Reparaturzwecke und im Winter als Verteidigungsschutz). Die Klostermauer verläuft auf dem ehemaligen Damm des Burgteiches. Links im Westen könnte der Zugang gelegen haben. Dort im ehemaligen Refektorium (Möncheschlafsaal / zuletzt Schafstall) befand sich ein Tor.
Burgstelle der Wüstung Rathgodessen
Heute zeigt sich die Burgstelle als eine tiefer im Hang liegende leicht überhöhte rundovale Fläche mit etwas tieferem Rand im Süden und Westen. Im Bach und auf den angrenzenden Ackerflächen fand man vor 40 Jahren noch mittelalterliche Keramik.
Östlich am Stroiter Bach auf einer Geländeschwelle lag vermutlich eine Wassermühle zum möglichen Einstau des Burgteiches. Dort standen früher zwei hohe Bäume.
Zwei mögliche Burgen in Hattorf am Harz (Landkreis Göttingen). Links Flurname "Auf der Burg", rechts "Pipesburg".
Spornburg in Hanglage, Borchen-Hamborn (Landkreis Paderborn), Blickrichtung Südost, Google Earth 2015
In Südniedersachsen liegen mehrere bislang unbeachtete fast gleichgroße Wallanlagen. Alle sind rechteckig bis trapezförmig.
Ähnliche Beispiele:
- Bomeneburg Northeim
- Burg auf dem Rotenstein-Clus/Einbeck-Volksen
- Früh-ma Burg, Burgberg-Dassel
- Burgwälle auf dem Wurmberg-Nordplateau
- "Großwallanlage Grona" Göttingen-Hagenberg nördlich der Pfalz
- Burgwall Zorge-Joachimskopf
Die hier beschriebene Großwallanlage befindet sich nördlich von Zorge im Südharz im unteren östlichen Anstieg am Joachimskopf zwischen Joachimstal im Süden und dem nördlichen Taleinschnitt. Westlich unterhalb der Kuppe verläuft der "Kaiserweg". Rechts im Tal liegen die Wiesen des Andreasbergertals. Alle drei Täler führen Bäche. Am Südosthang des Joachimskopfes befinden sich im Joachimstal mehrere Quellen. Ein weiterer Quellhorizont ist nordwestlich unterhalb des Nordabhangs der Bergkuppe bzw. des nach Norden schwingenden Sattels zum Heidenstieg/Kaiserweg vorhanden. Die dortigen Qellwässer wurden in Rinnen zusammengeführt und in den nördlich um den Doppellwall herumgeführten Hohlweg eingeleitet. Im Osthang direkt unterhalb der Anlage befindet sich eine Quelle in einer kleinen Talmulde, deren Nord- und Südseite durch kleine Wallgräben eingefasst waren. Südlich und östlich des Tälchen befinden sich mögliche Hauspodeste. Google-Earth-Luftbild aus 2000 Meter Höhe; Blickrichtung Nord: Links von der Bildmitte innerhalb der Wegeschleife südlich des Fichtenwäldchens auf der Kuppe des Joachimkopfes liegt eine Ringstruktur; desgleichen ein Ring nördlich des Fichtenwäldchens, der aber nur unscharf zu erkennen ist. Rechts ist bergab eine weitere aber größere Rechteckanlage mit stark abgerundeten Ecken vorhanden, die man hier nicht vollständig erkennen kann. Derselbe Ausschnitt auf 1000 Meter herunter gezoomt und geklappt: Nun schälen sich die Wallstrukturen der rechten Anlage heraus. Durch Drehung des Bildes erkennt man in der rechten mittleren Bildhälfte die Doppelwallanlage mit Seitenlängen von etwa 250 Metern.
Von der großen Befestigungsanlage ist nur der nordöstliche Bogen am Steilhang gut erhalten und bei Begehung zu erkennen; (gemeint ist damit der auf dem obigen Foto aus diesem Blickwinkel nicht gut sichtbare rechte obere Bogen nahe der Kreisstraße im Tal). Außerdem sind die Wallböschungen und Terrassen südlich und nördlich oberhalb einer Quellmulde im Ostbereich im Gelände sichtbar. Westlich linksseitig der Kreisstraße im Andreasbergertal steigt unterhalb des Fichtenbestandes der Quellmulde - ab dem Abzweig im Straßenknick - ein alter stark eingetiefter Hohlweg den Joachimskopf im Bogen nach Nordwesten bergan, und endet nördlich des Joachimkopfes im Bereich der Quellmulde auf der nördlichen Paßhöhe im Bereich des "Kaiserweges". Dabei tangiert der alte Hohlweg die nordöstliche Ecke/Rundung der ehemaligen Wallanlage. Alle anderen Bodenstrukturen könnte man möglicherweise bei geringen Neu- oder Altschnee im Spätwinter ohne Belaubung und Bodendeckern erkennen. Das gesamte bergauf anschließende Gelände ist mit Meilerplätzen und geringmächtigen mittelalterlichen Rundpingen übersät. Bei einer Begehung konnten die bergab liegenden Teilbereiche der Doppelwallanlage als zwei im Abstand von ungefähr 10 Metern parallel verlaufende - etwa ein Meter hohe steile Böschungen - erkannt werden.
Im Fichtenbestand zwischen Wallanlage und Kreisstraße entspringt in einer Schlucht ein kleines Rinnsal. Die Quelle und der obere Bachverlauf sind durch zwei hangabwärts parallel verlaufende niedrige kleine Böschungen (Einhegungen/Knicks) gesondert geschützt worden. Auf den umliegenden Bergen befinden sich weitere kleinere Anlagen. Auch südlich des Joachimkopfes sind Bodenstrukturen im Gelände zu erkennen (Gruben und Gräben oder Pingen).
Im Umfeld des Neuen Schlosses liegen bearbeitete Werksteine die für Brückenbauten und Einfassungen von Wassergräben weiter genutzt wurden. Beim Bau des "Gasthauses Königskrug" und des alten Forsthauses fanden vemutlicfh die Steine des Neuen Schlosses als Grundmauern Verwendung.
Ab dem 12./13. Jahrhundert wurden, nach der vorhergehenden Erbauung von Höhenburgen und Spornburganlagen, vermehrt wo immer es möglich war, Wasserburgen angelegt. Auch hier im Oberharz haben die Erbauer des "Neuen Schlosses" eine breite Wasser führende Quellmulde durch einen Damm eingestaut, und aufgrund des festen Untergrundes zuvor eine knapp einen Morgen große Burganlage mit einer etwa zwei Meter starken Ringmauer erbaut. Diese an der tiefsten Stelle der Mulde liegende Kernburg wurde nach Süden im flach ansteigenden Gelände durch eine Vorburg erweitert. Der aufgestaute Burgteich hatte vermutlich im Burggraben höchstens eine Wassertiefe von anderthalb bis zwei Meter. Der Innenbereich der Kernburg mußte demnach durch eine Aufschüttung erhöht werden.
In der Luftaufnahme vom Januar 2005 zeigen helle Bodenmerkmale die Grundmauern der trapezförmigen Wasserburg. Die Gräben der Kernburg sind verschlämmt. Die Vorburg ist vom Schutt der Burg und den Schlacken der später darüber gebauten Erzverhüttungsanlagen aufgefüllt worden.
Blickrichtung Südost (Google-Earth, Jan.2005). In der Bildmitte sind die breiten hellen Linien der Grundmauern der trapezförmigen Wasserburg zu erkennen. Die beiden kleinen Rinnsale begrenzen die Fläche der Kernburg im Nordwesten und Südosten. Dahinter schloss sich eine Vorburg an. Linkerhand der Baumreihe verläuft der zum Teil erhaltene Damm des Burgteiches.
Die Gesamtanlage erstreckt sich von West-Nordwest nach Ost-Südost. Südwestlich unterhalb des ebenen Bergsattels am Königskrug verläuft in einer nach Nordosten nur mäßig abfallenden Senke ein Quellhorizont. Die dortigen nur gering fließenden Quellen wurden von den Erbauern der Burg, in Verbindung mit dem Niederschlagswasser und einem Zulauf von Bächen aus dem Achtermannsbruch, zum Einstau eines Teiches bzw. Burggrabens genutzt. Die hinter dem "Königskrug" nordöstlich der Wiese anschließende Baumreihe verdeckt einen zum Teil erhaltenen ehemals über 150 Meter langen Damm. Die nördliche Hälfte ist noch erhalten während die Südhälfte eingeebnet wurde. Nordöstlich dahinter in der abfallenden breiten Mulde sind im Winter bei geringen Schnee und im Frühjahr durch Pflanzenwuchs sichtbare Grundrisse einer Mühle zu vermuten.
Zwischen zwei - im oberen westlichen Bereich der Wiese (unterhalb der Gaststätte) entspringenden kleinen Rinnsalen, wurde die trapezförmige Kernburg in Verbindung mit der südlichen Vorburg angelegt. Auf Höhe der Kernburg fließen beide Bäche im Norden und Süden in breiteren geradlinigen Mulden (ehem. Burggräben). Nordwest-, Südwest- und Südostseite der Kernburg sind etwa mit 50 Metern gleich lang, die Nordostseite ist nur 30 Meter lang. Die Westecke ist als Spitze mit einen Winkel unter achtzig Grad gegen das überhöhende Vorfeld herausgezogen. Die anderen drei Ecken waren abgerundet. In der Luftaufnahme von 2005 lassen Bodenmerkmale von trockeneren Gräsern im Norden und Westen eine fast zwei Meter breite Ringmauer erkennen. Der Südteil der Kernburg und die Vorburg sind mit Schutt überdeckt. Damit ergibt sich eine Parallele zur erhaltenen Burgruine Sichelnstein südlich von Hann.Münden (Landkreis Göttingen). Die Umrandung beider Flächen von Kernburg und südlicher Vorburg erscheint in der flachen Nordwestansicht (Blickrichtung Ost-Südost) als ein gleichzeitig erstellter Baukomplex. Auch der im Westen verbreiterte Burggraben verläuft um beide Burgteile. Differenziertere Betrachtungen aus anderen Winkeln zeigen jedoch eine Trennung von Kern- und Vorburg durch einen Wassergraben. Während bei der Kernburg eine deutliche feste umlaufende Ringmauer vorhanden war, bietet die rechteckige Vorburg die Ansicht einer dreiseitigen Randbebauung mit großen Gebäuden auf schmalen Grundmauern. Mögliche Wirtschaftsbauten gruppierten sich auf Nordost-, Südost- und Südwestseite. Der Zugang zur Vorburg ist entweder über den Damm von Südosten zu vermuten, da hier der Burggraben am tiefsten aufgestaut war, oder über die Vorburg im Süden.
Vermutlich später beim Einsetzen der Feuerwaffen erfolgte eventuell eine nördliche Erweiterung der Burg. Dort im Nordbereich liegen zwar noch einige große Bruchsteine, aber eine breite Grundmauer wie bei der Kernburg ist hier nicht mehr sichtbar. Dafür sind im Nordbereich die Baugräben eines trapezförmigen Vierseithofes sichtbar. Als Verbindung zur Kernburg ist der Grundriß eines großen quadratischen Gebäudes zu erahnen. Dieser Bau lag mit seiner Mitte genau über dem nordwestlichen längeren noch heute Wasser führenden Graben. Südlich der Kern- und Vorburg im aufsteigenden Gelände bis hin zum heutigen Parkplatz könnte eine breite helle Fläche mit dunklem breiten Rand eine befestigte Hörigensiedlung andeuten. Das Gelände um die Burg und das nähere Umfeld zeigt weitere Gebäudegrundrisse und Hausgruben als Hinterlassenschaften einer umgebenden möglichen Wüstung. Große bossierte und glatte Quadersteine mit Randschlag sind im Umfeld bei Brücken und Bachübergängen und kleinen Bachaufstauungen zu finden. Bekannt waren Baureste in der alten Försterei und im Gasthof Königskrug.
Beschreibung der Burg des Niederen Adels auf dem Barberg östlich von Dassel-Portenhagen
Vom 11. bis zu Anfang des 14. Jahrhunderts bestimmten die Grafen von Dassel als Nachfolger der Grafen von Northeim die Geschicke des Sollings und ihrerer näheren Umgebung. Ihr Stammsitz war bis ins 12. Jahrhundert die erste Grafenburg am unteren Nordhang des Dasseler Burgberges. Diese Burg entstammte aufgrund ihrer Bauweise in Hanglage auf einem Quellhorizont dem frühen Mittelalter. Ähnliche Burgen aus dem frühen Mittelalter waren die Northeimer Bomeneburg am Nordhang des Wieters, die Burg der Moringer Grafen am Hagenberg und die früh-ma Burg oberhalb der Clus bei Einbeck-Volksen.
Der politische Aufstieg der Dasseler Grafen war mit der Ausbeutung der ergiebigen Eisenerzvorkommen am "Markoldendorfer Steinberg" in Verbindung zu bringen. Die Erze wurden an verschiedenen Orten im holzreichen Sollinger Walde an Bächen mit stärkerer Aufschlagskraft für Hüttengebläse und Hammermühlen zu Eisen ausgeschmolzen und weiter verarbeitet. In der Nähe größerer Hüttenstandorte wurden dann zur Beaufsichtigung und zum Schutz kleinere Burganlagen in Sporn- oder Ecklage erstellt. Beispiele sind die Ahlsburg bei Rothenkirchen, die Burgen Nienover, Lauenberg, Kohnsen, (die alte Burg Lüthorst) und die Burg bei Portenhagen.
Der älteste Ortsname in Urkunden zum Ort Portenhagen lautet "Bardenhagen"! Das könnte auf eine eingehegte Burgsiedlung hindeuten, z.B. auf die südlich des Barberges gelegene Wüstung Rosenhagen (ein Dorf welches mit einer Dornenhecke umgeben war), oder auf eine "Hagensiedlung bei der Burg" oder die eingehegte Burgfläche selber hinweisen (niederdeutsch "Borg, Barg oder verschliffen zu "Bar").
So wie Salzderhelden von "Solt to der Helle" abgeleitet wurde, könnte Bardenhagen von "Bar (to) den Hagen" abgeändert worden sein. Und "Bar to den Hagen" würde übersetzt "Burg bei dem Hagen" heißen, wobei die Silbe "Bar" mit dem "Barberg" in Verbindung zu bringen ist. "Bar" ist eine niederdeutsche Form vom fränkischen- oder hochdeutschen Burg. Auf der Kurhannoverschen Landesaufnahme ist der Barberg als Borgberg eingetragen. Die Burg auf dem "Barberg" (niederdeutsch "Barbage") stammt in der Grundform aus dem hohen Mittelalter um 1200.
Die Burg auf dem Barberg könnte eine geringmächtig befestigte Höhenburg des 12. bis Ende des 13.Jahrhunderts gewesen sein, die vermutlich nur einem Ministerialengeschlecht der Grafen von Dassel unterstand. Möglicherweise ist die Burg schon im frühen Mittelalter angelegt worden.
1263 hatte ein Arnold von Portenhagen ein Burglehen in Uslar.
Als möglicher Besitzer der Burg erscheint 1293 ein "Burchard II.von Barbage" in einer Urkunde als Schwiegersohn Ludolfs V. Graf von Dassel. Da aber kein Historiker etwas mit dem Ort Barbage anfangen konnte, wurde vermutlich kurzerhand der Name Barbage in Barby umgewandelt, einer Kleinstadt an der Elbe bei Magdeburg!? Etwas ähnliches passiert mit der ehemaligen Bomeneburg bei Northeim. Die alten Historiker wandelten diesen Namen in Boyneburg (Landkreis Eschwege) um. Einer schrieb etwas Falsches, und alle anderen schrieben ab. Genauso wird das Märchen von der Pforte am Hagen in Portenhagen weitergegeben!?)
Die Burg lag auf der höchsten Kuppe des Barbergs bzw. auf dem flach nach Süden geneigten östlichen Sporn. Der Nordhang fällt steil zum Tal des Allerbachs hinab. West- und Südseite sind nicht so steil ausgeprägt. Südöstlich lag die bezeugte Wüstung Rosenhagen.
Die Burganlage wurde mit einem schmalen umlaufenden Graben, Vorwall und Innenwall bzw einer nach innen steil aufsteigenden Böschung gesichert. Nur die Ostseite zum Sattel des Birkenberges wurde verstärkt durch einen breiteren und tieferen Graben. Über den Graben führt heute eine Erdbrücke bzw. an einem möglichen Tor sind Graben und Wall unterbrochen. Nördlich neben dem ehemaligen Tor befindet sich der Schutthügel eines Turmes. Von dort zieht nach Süden ein langer niedriger Wall als Rest einer Mauer. Zwischen Graben und Mauer befand sich eine mehrere Meter breite Berme. Möglicherweise war die Kernburg mit einer für den Niederen Adel erlaubten bis zu 3 Meter hohen in Lehm gesetzten und mit Gips verputzten Schalenmauer in Trockenbauweise umgeben. Vielleicht war die Kernburg im Norden, Westen und Süden neben Graben, Außen- und Innenwall aber auch nur mit einem inneren Plankenzaun umgeben, da sich kaum Steine mit anhaftenden Gipsmörtel finden lassen. Lediglich drei Scherben der hochmittelalterlichen grauen Irdenware fanden sich zwischen den Wurzeln eines abgestorbenen Baumes.
Der ringsum ehemals von Vorwall, Außengraben und Innenwall und möglicher Ringmauer befestigte Burgplatz der Kernburg bildete ein stark abgerundetes Trapez mit (W-O) 100 Meter Länge und (N-S) 60 Meter Breite über die Gräben hinweg, wobei die Westseite mit 50 Meter schmaler war. Der Ostgraben war bis zu zweieinhalb Meter tief in den anstehenden Felsen getrieben worden. Er ist hier bis zu sechs Meter breit und auf über vierzig Meter Länge noch teilweise erhalten. Der Graben wurde im Bereich des Osttores entweder durch eine Erdbrücke verfüllt oder es wurde ein Torweg stehen gelassen. Nach innen schloss sich ein knapp fünf Meter breiter ebener Bereich, die sogenannte "Berme", bis zur ehemaligen Ringmauer an. Auf dieser Fläche und auf dem Vorwall wurden vermutlich niedrige Dornensträucher angepflanzt.
Die Burg war vermutlich von einer eingeschossigen festen Ringmauer im gefährdeten Ostbereich mit darauf gesetzten möglichem Wehrgang umgeben, deren Rest der zusammengestürzte Wallabschnitt südlich des Osttores bildet.
Vermutlich bildet diese Burg einen Übergangstyp von großflächiger frühmittelalterlicher Burg zur hochmittelalterlichen Höhenburg des niederen Adels. Nördlich des Osttores liegt ein niedriger Schutthügel mit einer Eindellung, als letzter Rest eines Torturmes oder eines Bergfrieds. Der Durchmesser des Turmes betrug ungefähr sechs bis acht Meter. Der Hügel ist im Süden noch einen Meter hoch, nach Norden im Abhang sind es über zwei Meter
Am Süd- und Westhang sind der schmalere umlaufende Graben und der Außenwall nur noch in Teilbereichen als flache Terrasse vor einer Böschung zu erkennen. Man kann diese Linienführung nur sehen, wenn man sich der Burg von unten nähert, oder jeweils von Westen und Osten sich an den erhaltenen Abschnitten weiter orientiert. Der Außenbereich des Grabens wurden vermutlich mit einer Dornenhecke gesichert, der Innenbereich eventuell mit einem niedrigen Blick dichten Plankenzaun.
Etwa in der Mitte der Südseite der Kernburg bindet sich außen eine den Berg hinabziehende niedrige Böschung an, die sich nach einigen Metern im rechten Winkel in Richtung Westen zur Spornspitze wendet.
Südlich des Barbergs liegt der Birkenberg. Sein Nordhang fällt steil ins Tal zum Rosenhagen hinab. Auf dem Kamm verläuft die Grenze der Gemarkungen Portenhagen im Norden und Amelsen im Süden. Auf der vom Barberg nicht einsehbaren Südseite des Birkenbergs - genau südlich der Burganlage - befindet sich ein geradliniger Isohypsen parallel gezogener Graben. Seine steile Böschung bergauf könnte als mögliches Annäherungshindernis angesehen werden, um einen möglichen verdeckten Angriff auf die Burg zu verhindern.
Am Übergang vom steilen Birkenberg-Nordhang zum westlich gelegenen nach Norden flacher auslaufenden Bergfuß des Gropenbergs wurden hangparalle Terrassenäcker angelegt, die man ebenfalls als Annäherungshindernisse deuten könnte.
Nördlich des Barbergs fließt der von Osten von Rengershausen herabkommende Allerbach. Eine weiterer Trinkwasserzugang, der Ziegenbrunnen, befand sich südlich des Barbergs im Bereich der Wüstung Rosenhagen.
Der Flurname nördlich des Barberges lautet "Hüttewiese". Diese Bezeichnung weist auf Verhüttungsplätze hin, auf denen Markoldendorfer Eisenerze zu Eisen ausgeschmolzen wurden. Ein Verhüttungsplatz liegt in etwa 200 Meter Entfernung direkt nördlich der Burg. Ein weiterer Hüttenplatz befindet sich nordwestlich der Burg nördlich des Allerbachs an einem von Norden kommenden ehemaligen Graben, der in einer heute umgebrochenen Wiese lag.
Die Höhenburg wurde vermutlich aufgrund der Bauweise und der Lage im 12./13. Jahrhundert zur Absicherung der Erzverhüttung am Allerbach angelegt. Mit dem Niedergang der Besitzrechte der Grafen von Dassel und dem Verkauf der Grafschaft an die Welfen und an den Bischof von Hildesheim verlor sich die Bedeutung und die Nutzung der Burg. Die Nachfolge als Verwaltungssitz in diesem Gebiet traten die Herren von Homburg mit der erweiterten Burg Lüthorst an der Stelle der späteren Kirche an. Man kann davon ausgehen, dass die gering befestigte Burg am "Bardenhagen" spätestens 1380 in der Homburger Fehde zerstört wurde. Ein "Arnold von Portenhagen" war um 1400 Burgherr auf der Sababurg.