Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Hessen |
Bezirk: | Kassel |
Werra-Meißner-Kreis | |
Ort: | 36205 Sontra-Mitterode |
Lage: | südlich des Dorfes im Tal der Sontra |
Geographische Lage: | 51.09105°, 9.938898° |
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Beschreibung
Beginnend mit einem Wohnturm wurde das Herrenhaus um einen gleich hohen Anbau nach Norden erweitert. Auf der Westseite (Hofseite) vorgesetzt ein polygonaler Treppenturm mit Renaissanceportal. Ursprünglich eine Wasserburg, ist der ehemalige Wassergraben heute vollständig verschwunden – bei Bauarbeiten aber noch anhand der Verfüllung erkennbar. Aufgrund des Einsturzes eines Teils der Ostwand und nur improvisierter Absicherung des Gebäudes ist das Herrenhaus unbewohnt und gesperrt. Westlich schließt sich an das Herrenhaus der geräumige Vierseithof mit den Wirtschaftsgebäuden der ehemaligen Domäne an, die im Wesentlichen aus dem 19. und 20. Jh. sind.
Das Herrenhaus entstand aus dem quadratischen Wohnturm.
Das Herrenhaus entstand aus dem quadratischen Wohnturm.
Maße
Wohnturm ca. 10 x 10 m |
Bergfried
Form: | quadratisch |
Grundfläche: | 10,00 x 10,00 m |
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Herren von Ubach (Stammsitz?) | als Erbauer |
---|---|
Herren von Muterode/Mitterode | 14. Jh. |
Tod des Lutz von Mitterode als letztem Vertreter dieses Geschlechts, Vergabe des Lehens durch Ludwig I. von Hessen an seinen Burgmann Diede, dessen Familie sich von Ubach | wüstgefallener Ort bei Wellingerode |
der auch Hessen regierende, von Napoleon eingesetzte König Jerome Bonaparte von Westphalen vergibt das Lehen an Oberst Pierre Simon Meyronnet, für den er gleichzeitig den Titel Graf von Wellingerode einführt | 1808 |
mit dem Ende des Königreichs Westphalen fällt das Gut Wellingerode an das Fürstentum Hessen–Kassel zurück und wird zur Staatsdomäne, bis in die bundesrepublikanische Zeit hinein überwiegend von Pächtern bewirtschaftet | 1813 |
die heutige Gutseigentümerfamilie erhält das Gut Wellingerode im Tausch | plus Zuzahlung |
Historie
11368 | (Ersterwähnung des Dorfes Wellingeroyde) |
---|---|
um 1368 | Entstehung des ursprünglichen Wohnturms mit Wassergraben unter den Herren von Muterode, ab 1425 den Dieden zum Fürstenstein als neuen Lehensinhabern der „Kemenate“ und des Dorfes, zu dem auch eine Kapelle gehört |
1585 | das frühere Dorf ist offenbar zugunsten des Gutes verschwunden |
1591/92 | Errichtung eines Erweiterungsbaus zum Wohnturm |
1593 | Bau des vorgesetzten Treppenturms |
1785 | Errichtung eines weiteren niedrigeren Anbaus nach Süden |
1817–1963 | aus der Zeit als Staatsdomäne stammen die bestehenden Wirtschaftsgebäude, ungenügende Instandhaltung am Herrenhaus, bei dem der Zustand des Erweiterungsbaus von 1591 nach der Übergabe 1963 an die neuen Eigner durch einen Sachverständigen als bedenklich eingestuft wird |
1996 | überraschend bricht ein Teil der Ostfassade des Erweiterungsbaus über alle Stockwerke ein, anschließend Notsicherung durch Landesdenkmalamt, das Herrenhaus ist seitdem unbewohnt und gesperrt |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Cremer, Folkhard / Wolf, Tobias Michael (Bearb.): Hessen I: Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 2008 |
Knappe, Rudolf: Mittelalterliche Burgen in Hessen, 2. Aufl., Gudensberg-Gleichen 1995, ISBN 978-3-86134-228-1 |