Land: | Deutschland |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Gifhorn |
Ort: | 38518 Gifhorn |
Adresse: | Schlossplatz 1 |
Lage: | am nö Rand der Altstadt |
Geographische Lage: | 52.489497°, 10.547014° |
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Beschreibung im Denkmalatlas Niedersachsen
Der Grundriss des Schlosses ähnelt einem Trapez, dessen kürzeste Seite nach Südosten zeigt und in der Mitte durch das Torhaus besetzt ist. An das Torhaus schließen sich gegen den Urzeigersinn im Nordosten das Ablagerhaus, in der Nordecke die Kapelle und im Nordwesten das Kommandantenhaus an. Im Südwesten wurden später ein Gefängnisanbau sowie der Bau der Kreisverwaltung angefügt. Die ehemalige geschlossene Vierflügelanlage wird noch immer von der Graft umgrenzt, die eine rautenförmige Insel erzeugt in deren vier Ecken ehemals runde Bastionen standen. Von ihnen sind heute nur noch die Reste der östlichen Bastion sichtbar. Zwischen den Bastionen waren Brustmauern angelegt mit dahinter befindlichen Wällen. Die ehemalige Vierflügelanlage war an den Ecken durch Kasematten, die z.T. noch erhalten sind, mit den Bastionen verbunden.
Denkmalbegründung
Der Gebäudekomplex des Schlosses Gifhorn wurde im Nordosten des historischen Stadtkerns von Gifhorn ab dem Jahr 1525 errichtet. Die Zerstörung der alten Burg während der Hildesheimer Stiftsfehde im Jahr 1520 führte zur Errichtung einer neuen Anlage an der heutigen Stelle, die ein Gebäudeensemble mit Zeugnissen aus vier Jahrhunderten entstehen ließ. Die Wahl der Lage an der nordöstlichen Grenze der Stadt stellt einen Zeugnis- und Schauwert für die Siedlungs- und Stadtbaugeschichte Gifhorns dar und ist von prägendem Einfluss auf das Stadtbild. Bei der Errichtung kam es zur Schaffung repräsentativer Gebäude mit überregional nicht alltäglichem künstlerischen Gestaltwert und ebenso bedeutenden Innenraumgestaltungen. Die Bauten haben aufgrund der beispielhaften Ausprägung von Baustilen und Gebäudetypen einen Zeugnis- und Schauwert für die Bau- und Kunstgeschichte. Die unter dem Baumeister Michael Clare entstandenen Gebäudeteile stellen einen Zeugnis- und Schauwert des überregional bekannten Baumeisters dar. Die einzelnen Gebäudeteile der Anlage sind von prägendem Einfluss als Element des räumlichen Gefüges der S
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Kapelle
Die Schlosskapelle in der Nordwestecke der Anlage wird 1547 erwähnt. Sie besaß einen spätgotischen Marienaltar. 2008 restauriert. Gotische Gewölberippen.
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Herzöge von Braunschweig-Lüneburg | als Erbauer |
---|---|
Herren von Veltheim | 1377–1381 als Pfand |
Stadt Braunschweig | 31. Oktober 1381 als Pfand |
Familie von Bülow | 1467 |
von Alvensleben | 1467–1470 |
von Quitzow | 1470–1472 |
von Bodendieke | 1477 |
Landkreis Gifhorn |
1296 | („Castrum Gifhorne“) |
---|---|
Ende 13. Jh. | möglicherweiseUm- oder Neubau durch Herzog Otto dem Strengen |
1519 | Zerstörung der Anlage in der Hildesheimer Stiftsfehde |
1525–1539 | Errichtung des heutigen Schlossbaus |
1780–1781 | Schleifung der Befestigungen unter dem Schlosshauptmann Ulrich von Veltheim |
1791 | das Schloss wird Sitz eines Amtmannes |
um 1850 | Errichtung eines Gefängnisses auf dem Schlossgelände |
1905/06 | Umbau des als Kornmagazin genutzten Torhauses und Einrichtung von Diensträumen der Kreisverwaltung |
1939/40 | Errichtung eines Verwaltungsneubaus |
1978–1983 | Umbau und Sanierung der Anlage |
Conrad, Jürgen, Landkreis Gifhorn (Hrsg.): Schloss Gifhorn, (o.O.) 1983 |
Dursthoff, Lutz (Redaktion): Die deutschen Burgen und Schlösser in Farbe, Frankfurt am Main 1987 |
Weiß, Gerd (Bearb.): Bremen Niedersachsen. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 1992 |
Werner, Otto Heinz, Kreisheimatmuseum Gifhorn (Hrsg.): Schloss Gifhorn: Bodenfunde 1978-83, (o.O.) 1983 |