Land: | Deutschland |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Verden |
Ort: | 27321 Thedinghausen |
Adresse: | Braunschweiger Straße 1 |
Lage: | am östlichen Ortseingang von Thedinghausen am Ufer der Eyter |
Geographische Lage: | 52.961251°, 9.03081° |
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Der Bremer Erzbischof Johann Friedrich von Holstein-Gottorf erbaute den Erbhof für seine Geliebte Gertrud von Hermeling-Heimbruch.
Beschreibung im Denkmalatlas Niedersachsen
Am Südostrand von Thedinghausen liegt am Ufer der Eyter gegenüber der Burg Thedinghausen der Erbhof Thedinghausen, ein Renaissanceschloss. Der heutige Erbhof geht vermutlich auf eine mittelalterliche Burg zurück, über deren Aussehen allerdings nichts bekannt ist. Die Lokalisierung der Burg auf dem Gelände des Erbhofes erfolgt über den Namen eines ihrer Besitzer, Kurlehake. Seit 1246 ist eine adelige Familie Kurlehake in Thedinghausen belegt. 1357 wird ein Arnold Kurlehake als Burgmann für die benachbarte Burg Thedinghausen genannt. Ein Heinrich Carlhake (Kurlehake) Hermeling verkauft 1613 das Gelände mit dem späteren Erbhof an den Bremer Erzbischof Johann Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf, der 1619 mit dem Bau eines ländlichen Lustschlosse beginnt. Wahrscheinlich steht zu diesem Zeitpunkt die mittelalterliche Burg noch, denn in einer Urkunde vom 14. Oktober 1681, die im Kreisarchiv Verden aufbewahrt wird, ist vom alten Principalhaus im Gegensatz zum neuen Principalhaus die Rede. Damit dürften Burg und Renaissanceschloss gemeint sein. Der Erbhof wurde ab 1619 als erzbischöfliches Lustschloss mit integriertem Appartement für die Geliebte des Erzbischofs, Gertrude von Heimbruch, errichtet. Sie starb jedoch überraschend noch vor der Fertigstellung des Neubaus und der Erzbischof verlor daraufhin schnell das Interesse an seinem Prestigebau. Danach wechselte das Schloss mehrfach seine Besitzer, darunter sind der Graf Arwed von Wittenberg, Thomas von Gerstenberg in Verden und Metta Beate von Donnerstedt. 1829 kaufte der Celler Hausvogt Christian Lüders das Schloss. Bis 1999 blieb das Schloss in Privatbesitz, danach erwarb es die Gemeinde Thedinghausen; seither ist der Erbhof in öffentlicher Nutzung. Im 18. Jh. war das Schloss von einem Wassergraben umgeben, der eine Fläche von ca. 120 m Seitenlänge umgab, aber 1890 schon wieder verfüllt war und heute nur noch stellenweise als Vertiefung im Gelände erkennbar ist.
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Externer Link zum Eintrag im Denkmalatlas
Innenausstatttung
Renaissancesaal mit den bemalten Deckenbalken, handgeschnitzten Fensterstöcken und den Bodenfliesen der Erbauungszeit |
Park
11 ha Baumpark (53 Baumgattungen und 335 Arten und Sorten) |
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Erzbischof Johann Friedrich von Holstein-Gottorf | als Erbauer |
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Christian Lüders | 1829 |
Theo Lillie | 1885 |
Familie Kriete | |
Samtgemeinde Thedinghausen | 1999 |
1619–1624 | erbaut |
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2011–2014 | restauriert |
Garvens, Fritz, Heimatverein der Samtgemeinde Thedinghausen e.V. (Hrsg.): Der Erbhof in Thedinghausen, (o.O.) 2001 |