Alternativname(n)
Herzogsschloss
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Bayern |
Bezirk: | Niederbayern |
Stadt: | Straubing |
Ort: | 94315 Straubing |
Adresse: | Schlossplatz 2b |
Geographische Lage: | 48.88514°, 12.573423° |
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Beschreibung
Fürstliches Wohnhaus mit Herzogturm, Fürstentrakt und Rittersaal, Kemenatenturm sowie Schlosskapelle, als weltliche Regierungszentrale mit Rentmeister-, Kasten- und Mautamt sowie als Verteidigungsbastion
Die Schlossanlage bildet die Nordwestecke der mittelalterlichen Altstadt von Straubing, direkt am Donauufer. Das Ensemble besteht aus mehreren, teils einzeln stehenden Gebäuden um den eigentlichen (östlichen) Schlosshof und einen weiteren, nach Westen angrenzenden Hofbereich, zu letzterem gehört auch der Salzstadel (heute Stadtbibliothek). Markant an der Nordseite über der Donau liegt der Palas mit seinen beiden begrenzenden mächtigen Wohntürmen, dazwischen der Saalbau (1422 um ein Stockwerk erhöht), in dem sich auch der sogenannte Rittersaal mit seiner bemerkenswerten Decke befindet.
Da die Schlossanlage direkt vor die 1356 bereits vorhandene (innere) Stadtmauer gesetzt wurde, sind in ihr ehemalige Teile der Stadtmauer integriert (heutiger Schlosstorturm), bzw. wurde die Schlossanlage teilweise (auch bei der Erweiterung der Stadtmauer nach Norden, Josephi-/Agnes-Bernauer-Turm) in die Stadtbefestigung einbezogen. Nach Norden hin erhöhte sich die Sicherung von Schloß und Stadt durch die Umleitung der Donau in einer Schleife 1480 direkt bis vor das Schloss, die gleichzeitig der besseren Kontrolle der Schiffahrt auf der Donau als Einnahmequelle der Stadt und des Herzogs diente - daher auch der im Westen der Schlossanlage errichtete Salzstadel.
Bemerkenswert ist der Schloßhof durch seine zwei sehr unterschiedlichen Niveaus, der nördliche (tiefe) Teil wurde ursprünglich durch eine Brücke direkt zum Rittersaal überspannt. Verbunden sind die beiden Schloßhofteile durch eine Reitertreppe, die allerdings erst später während der Nutzung als Kaserne in ihrer heutigen Form entstand.
Nach Aussterben der Straubinger Linie der Herzöge verlor das Schloß seinen Residenzstatus und wurde Sitz eines Vizedoms (später Rent-Amt) der Münchner Wittelsbacher Herzöge, blieb aber Regierungssitz und Verwaltungszentrum für die herzöglichen Teile Niederbayerns. Mit dem Ende der Residenzzeit begann ein schleichender Verfall der Anlage ab dem Barock, mit wiederholten Umnutzungen, insbesondere langer Nutzung großer Teile als Kaserne. Dies ist auch der Grund für den fast völligen Verlust der ursprünglichen herrschaftlichen Gestaltungselemente. Lediglich die Decke des Rittersaals überlebte, versteckt unter einer später eingezogenen Zwischendecke.
gotische Schlosskapelle mit Chorerker an der Ostwand
Die Schlossanlage bildet die Nordwestecke der mittelalterlichen Altstadt von Straubing, direkt am Donauufer. Das Ensemble besteht aus mehreren, teils einzeln stehenden Gebäuden um den eigentlichen (östlichen) Schlosshof und einen weiteren, nach Westen angrenzenden Hofbereich, zu letzterem gehört auch der Salzstadel (heute Stadtbibliothek). Markant an der Nordseite über der Donau liegt der Palas mit seinen beiden begrenzenden mächtigen Wohntürmen, dazwischen der Saalbau (1422 um ein Stockwerk erhöht), in dem sich auch der sogenannte Rittersaal mit seiner bemerkenswerten Decke befindet.
Da die Schlossanlage direkt vor die 1356 bereits vorhandene (innere) Stadtmauer gesetzt wurde, sind in ihr ehemalige Teile der Stadtmauer integriert (heutiger Schlosstorturm), bzw. wurde die Schlossanlage teilweise (auch bei der Erweiterung der Stadtmauer nach Norden, Josephi-/Agnes-Bernauer-Turm) in die Stadtbefestigung einbezogen. Nach Norden hin erhöhte sich die Sicherung von Schloß und Stadt durch die Umleitung der Donau in einer Schleife 1480 direkt bis vor das Schloss, die gleichzeitig der besseren Kontrolle der Schiffahrt auf der Donau als Einnahmequelle der Stadt und des Herzogs diente - daher auch der im Westen der Schlossanlage errichtete Salzstadel.
Bemerkenswert ist der Schloßhof durch seine zwei sehr unterschiedlichen Niveaus, der nördliche (tiefe) Teil wurde ursprünglich durch eine Brücke direkt zum Rittersaal überspannt. Verbunden sind die beiden Schloßhofteile durch eine Reitertreppe, die allerdings erst später während der Nutzung als Kaserne in ihrer heutigen Form entstand.
Nach Aussterben der Straubinger Linie der Herzöge verlor das Schloß seinen Residenzstatus und wurde Sitz eines Vizedoms (später Rent-Amt) der Münchner Wittelsbacher Herzöge, blieb aber Regierungssitz und Verwaltungszentrum für die herzöglichen Teile Niederbayerns. Mit dem Ende der Residenzzeit begann ein schleichender Verfall der Anlage ab dem Barock, mit wiederholten Umnutzungen, insbesondere langer Nutzung großer Teile als Kaserne. Dies ist auch der Grund für den fast völligen Verlust der ursprünglichen herrschaftlichen Gestaltungselemente. Lediglich die Decke des Rittersaals überlebte, versteckt unter einer später eingezogenen Zwischendecke.
Kapelle
Patrozinium: St. Sigismundgotische Schlosskapelle mit Chorerker an der Ostwand
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Herzog Heinrich VIII. von Straubing | als Erbauer |
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Wappen
Pfälzisch-bayerisches Allianzwappen am Torturm, 1977 aufgemalt, als mit Kurfürst Carl Theodor die pfälzische Linie der Wittelsbacher die Herrschaft in den bayerischen Stammlanden antrat |
Historie
nach 1255 | erbaut |
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1356 | Bau des „Neuen Schlosses", Ausbau zur niederbayerischen Residenz des Herzogtums Straubing–Holland |
1425 | Ende der Residenzzeit durch Aussterben der Straubinger Wittelsbacher Herzogslinie, danach Vizdom-Sitz bzw. Rentamt der Münchner Wittelsbacher |
um 1480 | Umleitung der Donau direkt vor das Schloss |
1755 | Umwandlung zur Kaserne |
1994 | Abschluss von Restaurierungsmaßnahmen |
1906 | Ende der Nutzung als Kaserne |
1934 | Anbringung des Christophorus Wandgemäldes an der Ostwand des östlichen Wohnturms |
2013 | bei einem Hochwasser beschädigt |
2014–2017 | Sanierung der Anlage |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Bosl, Dr. Karl (Hrsg.): Bayern. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands 7, 3. Aufl., Stuttgart 1981 |