Wasserburg Gebhardshagen

Wasserburg in Salzgitter-Gebhardshagen
Lage
Land:Deutschland
Bundesland:Niedersachsen
Stadt:Salzgitter
Ort:38226 Salzgitter-Gebhardshagen
Adresse:Vor der Burg 19
Lage:südlich der Kirche
Geographische Lage:52.104163°,   10.358473°
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Beschreibung
Uneinheitliche Anlage um einen rechteckigen Hof, ehemals geschlossene Vierflügelanlage, im Ostteil des Nordflügels Reste des mittelalterlichen Palas, ehemaliges Amts- bzw. Herrenhaus (Südflügel) mit massivem Erdgeschoss und Fachwerkobergeschoss, Bergfried und Roter Turm heute verschwunden

Die Wasserburg liegt an der alten Heerstraße der Bischofssitze Minden, Hildesheim und Halberstadt.

Beschreibung im Denkmalatlas Niedersachsen

Das im Kern vermutlich aus dem 13. Jahrhundert stammende massive Gebäude bildete die Nordostecke der ehemaligen Burg. Der ehemalige Palas und späteres Speichergebäude stellt die älteste als Gesamtbaukörper erhaltene Bausubstanz der Burganlage dar und entspricht trotz der Veränderungen und Umnutzungen in seiner Kubatur weitestgehend noch dem mittelalterlichen Palasbau aus dem 13. Jahrhundert. Ein in der Obergeschosszone der nördlichen Aussenmauer erhaltenes gekuppeltes Fenster mit Mittelsäule, Kelchkapitell und Kleeblattbögen stammt wohl noch aus einer spätromanischen oder frühgotischen Bauperiode. Das Dachwerk stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, einer Renaissance-Bauperiode, in der ein Saalgeschoss eingebaut wurde und neue Fensteröffnungen eingebrochen wurden. Im 19. Jahrhundert wurde der Palas als Böttcherwerkstatt genutzt, danach wieder als Kornlager der Domäne. Das Innere ist durch die 1961 eingebaute Getreidetrocknungsanlage und Silos weitgehend zerstört. Am Erhalt des Gebäudes besteht aus ortsgeschichtlichen Gründen, aufgrund des Zeugnis- und Schauwertes für die Bau- und Kunstgeschichte, durch die beispielhafte Ausprägung eines Gebäudetypus, aus wissenschaftlichen Gründen mit Seltenheits- und Beispielswert sowie aus städtebaulichen Gründen als prägender Bestandteil der ehemaligen Burganlage ein öffentliches Erhaltungsinteresse.

Lizenz:CC by-sa/4.0

Externer Link zum Eintrag im Denkmalatlas


Maße
Anlage ca. 75 x 45 m


Historische Funktion

Ehemalige Grenzfeste gegen den Hildesheimer Bischof.


Herkunft des Namens

Der Name geht auf Ritter Gebhard von Borgfeld zurück, der die Burg 1280 von den Wolfenbütteler Herzögen übernahm.


Kapelle
Eine erste Kapelle wird in der Burg bereits vor dem Jahr 1000 erwähnt.


Besitzer

Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Familie von Hagenals Erbauer
Familie von Hagen1280 ausgestorben
Herzöge von Braunschweig–Lüneburg1280
Familie von Bortfeld1294
von Cramm1396
von Steinberg1568
Stadt Salzgitter

Historie
um 1200erbaut
1129 (Edelherren von Hagen)
um 1186 („castro quod appellatur Haghen“)
1406zerstört
1539herzoglicher Amtssitz mit Domäne
1637im Dreißigjährigen Krieg zerstört
1654–1692Wiederaufbau
bis 1807Sitz des Amtes Gebhardshagen
bis 1986Nutzung als Gutshof
2009Umbau zum Seniorentreff
2023/24Ausbau des Herrenhaus-Obergeschosses

Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
NameOrtArtDistanz
(km)
Bild
Schloss SalderSalzgitter-SalderSchloss3.80

Quellen und Literatur
  Weiß, Gerd (Bearb.):  Bremen Niedersachsen. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 1992
  Zimmermann, Margret / Kensche,  Hans:  Burgen und Schlösser im Hildesheimer Land, Hildesheim 1998