Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Thüringen |
Stadt: | Erfurt |
Ort: | 99129 Erfurt-Molsdorf |
Adresse: | Gothaer Straße 1 |
Lage: | am südlichen Ortsrand |
Geographische Lage: | 50.900702°, 10.961314° |
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Beschreibung
Das spätbarocke Schloss ist eine unregelmäßige zweigeschossige Vierflügelanlage um einen Hof mit gedrungenen, dreigeschossigen Ecktürmen an der Nordseite. Der Hauptflügel zur Gartenseite hat einen Mittelrisalit mit Halbgeschoss und Attika. Ältester Teil der heutigen Anlage ist die Nordseite aus der Renaissance, die noch Elemente der alten Wasserburg zeigt. An der Westecke befand sich ein großer, viereckiger Turm, der wegen Baufälligkeit nach 1734 abgebrochen wurde.
Nutzung zwischen 1945 und 1990
Kinderheim "Rosa Luxemburg" (bis 1958)
Park
Der Park südlich des Schlossgebäudes wurde als regelmäßige Anlage begonnen und zwischen 1734 und 1748 unter Gotter fertiggestellt. Sie wurde nach 1826 zu einem Landschaftsgarten umgestaltet. |
Bergfried
Der Bergfried wurde um 1734 beim Umbau der Anlage zum Barockschloss abgebrochen. | |
Form: | quadratisch |
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Herren von Molsdorf | als Erbauer |
---|---|
Herren von Thüna | |
von Witzleben | |
Otto Christoph Schultze | 1713 |
Prinz Wilhelm von Sachsen–Gotha–Altenburg | 1733 |
Reichsgraf Gustav Adolf von Gotter | 1734–48 |
nach dem Bankrott Gustav Adolfs wird das Schloss an den Freiherrn Heinrich Röder von Schwende verkauft | 1747 |
Herzog Friedrich III. von Sachsen–Gotha–Altenburg | 1762 |
Gräfin von Gneisenau | 1910–22 |
Dr. Bruno Lincke | 1922 |
Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten | 1998 |
Historie
12.Jh? | für die Herren von Molsdorf errichtet |
---|---|
1109/14 Erwähnung eines Erminrich von Molsdorf, Existenz einer Wasserburg, später im Besitz der Herren von Thüna und Herren von Witzleben | erwähnt |
15.–17. Jh. | Rittergut mit häufig wechselnden Besitzern, Ersterwähnung einer Wasserburg |
1713 | Umbau der Renaissanceanlage zum barocken Schloss durch Legitationsrat Christoph Schulze |
1736–48 | Besitz des Reichsgrafen Gustav Adolf Graf von Gotter, Weiterführung der Umbauarbeiten, Abbruch des Südflügels und Teilen des Ost- und Westflügels Gottfried Heinrich Krohne |
Sommer 1743 | Abbruch des mittelalterlichen Hauptturms |
1769 | Verfüllung des Wassergrabens |
1786–1791 | Restaurierungsmaßnahmen |
1812/13 | Nutzung als Militärlazarett |
1866–70 | weitere Restaurierungsmaßnahmen (Hofbaumeister Hey) |
ab 1910 | Umgestaltungen durch die Gräfin von Gneisenau |
1945 | weitgehende Zerstörung der Inneneinrichtung des Schlosses |
bis 1966 | restauriert |
1966 | Eröffnung des Schlossmuseums |
nach 1990 | umfangreiche Sanierungsmaßnahmen |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Bienert, Thomas: Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg-Gleichen 2000 |
Groß, Dr. Lothar / Sternal, Bernd: Thüringer Burgen, Schlösser und Wehrbauten - Band 3, Quedlinburg 2020 |
Köhler, Michael: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze, 2. Aufl., (o.O.) 2003, ISBN 978-3-91014-196-4 |
Schürholz, Sabine / Thimm, Günther: Schloss Molsdorf mit Park, München 1998 |
Stubenvoll, Willi (Bearb.): Schlösser in Thüringen, (o.O.) 1997 |