Pseudoburg Diedrichsburg

Pseudoburg in Melle-Ostenwalde

Pseudoburg Diedrichsburg

Bild:  Raoul Allendorf

Alternativname(n)
Teutoburg?, Dietrichsburg

Lage
Land:Deutschland
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis:Osnabrück
Ort:49324 Melle-Ostenwalde
Adresse:Holzhausener Straße 17
Lage:auf einem 220 m hohen Bergrücken der Meller Berge südlich von Ostenwalde und östlich von Oldendorf
Geographische Lage:52.232064°,   8.351605°
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Beschreibung
Neogotischer Turm flankiert von zwei eingeschossigen Seitenflügeln

General Ernst Freiherr von Vincke erbaute 1844 auf dem Gelände einen 26 m hohen Turm im Sinne der Burgenromantik zu Ehren des Besuchs von König Georg III.

Beschreibung im Denkmalatlas Niedersachsen

Viergeschossiger, quadratischer Aussichtsturm, neugotischer Bruchsteinbau mit Werksteingliederung, Ecklisenen, umlaufendes profiliertes Geschossgesims, spitzbogige Fensteröffnungen, Westportal mit Familienwappen der Bauherren von Fincke, Zinnenkranz, errichtet 1845 von Architekt Emanuel Bruno Quaet-Faslem. Nördlich und südlich jeweils ein eingeschossiger, dreiachsiger Flügel anschließend, Saal und weitere Räume aufnehmend, möglicherweise nach dem Turm entstanden und stilistisch angepasst. Wandgliederung durch Ecklisenen, Trauf- und Giebelgesimse, Spitzbogenöffnungen, Satteldächer. Bauzeitliche Ausstattung verloren und Innenräume zum Teil erhalten, zum Teil umgebaut oder überformt.

Die sogenannte Diedrichsburg liegt erhöht auf einem bewaldeteten Berg im Südosten der Gemarkung und geht wohl auf einen mittelalterlichen Rittersitz zurück. Das überkommene Gebäude wurde laut Inschrift ab 1845 errichtet und von Ludwig Freiherr von Vincke in Auftrag gegeben, einem preußischen Reformer und Besitzer des nördlich gelegenen Guts Ostenwalde. Zugeschrieben ist es dem belgisch-deutschen Architekten Emanuel Bruno Quaet-Faslem, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als königlich hannoverscher Baubeamter vor allem in der Weserregion, schwerpunktmäßig in der Stadt Nienburg (Weser), tätig war. Stilistisch zeigt die Diedrichsburg die Schnittstelle des klassizistischen Rundbogenstils und neugotischen Elementen auf, was einen Wandel in Quaet-Faslems schaffen darstellt. Er durchbricht Mitte des 19. Jahrhunderts die bisher strenge, rein klassizistische Formsprache und schmückt diese mit mittelalterlichen Elementen im Stil des Historismus. Diese vereinen sich hier in einem Bauwerk, das in seiner ursprünglichen Funktion und Nutzung als Jagdschloss nun zu touristischen Zwecken umgebaut und genutzt wird und damit einhergehend im Inneren bereits zu großen Teilen überformt ist. An der Erhaltung der Diedrichsburg besteht aufgrund ihrergeschichtlichen Bedeutung für die Orts-, Bau

Lizenz:CC by-sa/4.0

Externer Link zum Eintrag im Denkmalatlas


Maße
Turmhöhe ca. 26 m


Herkunft des Namens

Der Name der Anlage wird mit dem Grafen Dietrich, dem Vater von König Heinrichs I. Gemahlin Mathilde in Verbindung gebracht.



Besitzer

Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Freiherren von Vincke
Graf Werner von der Schulenburg–Wolfsburg

Historie
1844–1860Bau einer neugotischen Anlage mit zinnenbekröntem Bergfried Emanuel Bruno Quaet-Faslem für General Ernst Freiherr von Vincke

Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
NameOrtArtDistanz
(km)
Bild
Herrenhaus OstenwaldeMelle-OldendorfHerrenhaus1.26
Orangerie (Ostenwalde)Melle-OldendorfOrangerie1.37
Gutshaus BrucheMelle-BrucheGutshaus3.04
Burg GrönenbergMelleBurg3.40
Gutshaus RabingenMelleGutshaus3.72

Quellen und Literatur
  Römisch-Germanisches Zentralmuseum Mainz (Hrsg.):  Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern: Das Osnabrücker Land III: Exkursionen. Führer zu vor- und frühgeschichtlichen Denkmälern 44, Mainz 1979
  Weiß, Gerd (Bearb.):  Bremen Niedersachsen. Georg Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, München 1992
  Schlueter