Alternativname(n)
Kipfenberg, Sankt Michaelsberg
Lage
Land: | Deutschland |
Bundesland: | Bayern |
Bezirk: | Oberbayern |
Landkreis: | Eichstätt |
Ort: | 85110 Kipfenberg |
Lage: | ca. 250–400 m ssw Kirche Kipfenberg auf dem Michelsberg |
Geographische Lage: | 48.946632°, 11.392733° |
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Beschreibung
Der Michelsberg ist ein ausgeprägter Sporn der Hochfläche südlich des Altmühltales mit steilen Dolomit-Felsabstürzen nach allen Seiten außer Süden, auf der sich menschliche Aktivität bis zurück in die Hallstadtzeit belegen läßt. Befestigt wurde der Berg erstmalig vermutlich in der Latenezeit (Kelten), in die der äußerste (südlichste) Abschnittswall mit Graben , sowie weitere schwächere Wälle und Gräben vor dem ersten mittelalterlichen Wallgraben auf der Spornfläche datiert werden. Dieser mächtige, 6m hohe Abschnittswall aus dem 10. Jh. (Ungarnkriege) mit 3m tiefem und bis 11 m breitem vorgelagertem Graben (und Vorwall) aus dem 10. Jh. (Ungarnkriege) trägt eine 2,5m dicke Mauer mit Wehrgang und Brustwehr. #I#n der Mitte des Walls finden sich die Reste einer Turmburg (18 x 18 m, 2 m Mauerstärke, Grundmauern erhalten), am Westende des Walls lag das Tor mit Torturm (nur geringe Reste erhalten). Innerhalb des Walls folgen nach Norden Reste (Keller) eines älteren, römischen Gebäudes und dann nach Norden weitere vorgeschichtliche Wallreste und auf dem äußersten Sporn eine weitere, wohl ebenfalls im 10. Jh. begonnene Wall- und Grabenanlage, im 11./12. Jh. durch einen Turm mit Buckelquadern und einen Torturm ergänzt. #D#ie mittelalterliche Bebauung diente vermutlich vor allem als Fliehburg insbesondere gegen die Ungarngefahr und war im 13. Jh. bereits weitgehend abgeschlossen - mit Ausnahme der Michaelskapelle fast auf der Nordspitze des Sporns, deren Anfänge ebenfalls ins 10. Jh. zurückreichen könnten.
1601 schriftliche Ersterwähnung der St. Michaelskapelle, im 17. Jh. beliebtes Wallfahrtsziel, 1756 Gründung einer Einsiedelei bei der St. Michaelskapelle, 1819 Tod des letzten Einsiedlers, Abriss der bereits verfallenden St. Michaelskapelle
Maße
Plateaulänge ca. 150 m |
Kapelle
Patrozinium: St. Michael1601 schriftliche Ersterwähnung der St. Michaelskapelle, im 17. Jh. beliebtes Wallfahrtsziel, 1756 Gründung einer Einsiedelei bei der St. Michaelskapelle, 1819 Tod des letzten Einsiedlers, Abriss der bereits verfallenden St. Michaelskapelle
Reliefansicht im BayernAtlas
Besitzer
Angaben ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Kelten | |
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Römer | |
Bistum Eichstätt | 10. Jh.– um 1803/06 |
Bayern | 1803/06 im Zuge der Säkularisation |
Historie
430–120 | v. Chr. keltische Anlage des äußersten Abschnittswalls mit Graben und zweier weiterer Abschnittsbefestigungen mit Wällen und Gräben weiter außen auf dem Bergsporn |
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120 | v. Chr. - 233 Römerzeit - Reste eines Gebäudekomplexes (Heiligtum ?) mit Keller |
10. Jh. | etwa in der Mitte der Spornlänge imposanter Abschnittswall mit aufgesetzter Mauer und Wehrgang, Torturm am Westende, Turmburg in der Wallmitte, tief ausgehauener Graben, etwas kleinere Wallanlage auf dem äußeren Sporn, evtl. Anfänge der Michaelskapelle, Konzeption vermutlich als Fliehburg angesichts der Ungarngefahr nach 955 |
11. Jh. | Ergänzende Bauten |
13. Jh. | Aufgabe des Dienstmannensitzes und Aufgabe der Verteidigungsanlagen |
1803–1806 | Ausgrabungen auf dem Michelsberg durch Friedrich Winkelmann |
1985 | Durchführung weiterer Ausgrabungen (u.a. Michaelskapelle, Turmburg). |
Ansichten
Objekte im Umkreis von 5 Kilometern
Quellen und Literatur
Burger-Segl, Ingrid: Archäologische Wanderungen Band 2: mittleres Altmühltal, Treuchtlingen 1993 |